Gelita spendet 140.000 Euro für das Dr.-Schmeißer-Stift
Unternehmen schließt Finanzierungslücke für Umbau zum betreuten Wohnen - Im März soll die Entscheidung fallen

Franz Josef Konnert (2.v.l), Vorstandschef der Gelita AG, überreicht dem Vorstand des Vereins Stiftung Altersheim und Bürgermeister Peter Reichert den symbolischen Scheck über 140 000 Euro zum Umbau des Dr.-Schmeißer-Stifts. Foto: Christofer Menges
Von Christofer Menges
Eberbach. Die Finanzierung des Umbau des Dr.-Schmeißer-Stifts zum betreuten Wohnen ist so gut wie gesichert: Die Gelita AG, weltweit einer der größten Gelatine-Hersteller und einer der größte Arbeitgeber Eberbachs, spendet dem Verein Stiftung Altersheim 140.000 Euro. Laut Vorstandsvorsitzendem Franz Josef Konnert ist das die größte Einzelspende, die das Unternehmen in seiner bislang zehnjährigen Amtszeit gemacht hat.
"Wir haben das im Vorstand eingehend diskutiert. Aus verschiedenen Gründen glauben wir, dass das sehr sinnvoll ist", sagte Konnert am Montag bei der symbolischen Scheckübergabe an den Vereinsvorstand im Verwaltungsgebäude am Neckar. Der Bedarf an betreutem Wohnen steige. Das könne nicht mehr alles von den Familien getragen werden. Für die 623 Gelita-Mitarbeiter in Eberbach, von denen viele in der Stadt leben, betreibt das Unternehmen damit eine gewisse Vorsorge, "falls sie in eine Situation kommen, in der sie das in Anspruch nehmen müssen", wie Konnert sagt.
"Wir halten die Sanierung für sehr sinnvoll", stellt der Chef des Unternehmens klar, das 2017 mehr als 700 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet hat. "Die Planung sieht sehr vernünftig aus und dass der Bedarf da ist, ist unbestritten", attestiert Konnert den Umbauplänen fürs Stift. Zumal sich nach einer Sanierung dort auch mehr Menschen unterbringen ließen als nach einem Abriss mit Neubau.
Dabei sieht Konnert auch die Lage des Dr.-Schmeißer-Stifts in der Stadtmitte im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen als großes Plus: "Wenn ich in ein Heim gehen müsste, möchte ich auch stadtnah wohnen", so der Gelita-Chef.
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Mit der Großspende von Gelita ist die Lücke von 500.000 Euro, die dem Stiftungsverein zur Finanzierung des Umbaus bislang noch gefehlt haben, geschlossen. 250.000 Euro hat die Dietmar-Hopp-Stiftung zugesagt. Ein weiteres Eberbacher Unternehmen hat laut Vereinsvorsitzendem Hans Wipfler weitere 50.000 Euro zugesichert. 75.000 Euro sind von Privatleuten bislang gespendet worden. Eine Erbschaft spülte dem Verein weitere 190.000 Euro in die Kasse.
"Wir brauchen betreutes Wohnen, wir brauchen die Tagesdemenzbetreuung", sagte Bürgermeister Peter Reichert, der bei der Scheckübergabe dabei war. Entsprechend sei die Spende von Gelita "gut angelegtes Geld für bedürftige Menschen in unserer Stadt".
Bis Ende Mai gilt laut Wipfler die Kostenzusage des Generalunternehmers für den mit knapp sieben Millionen Euro geplanten Umbau. Im März steht die Vereinsversammlung an, bei der die derzeit rund 400 Mitglieder entscheiden sollen, ob der Verein den Umbau angehen soll oder nicht.
Bis dahin will der Verein nicht nachlassen und weiter um Spenden werben, um beim Umbau auf der sicheren Seite zu sein. "Jeder Euro zählt als Puffer", sagt Wipfler und hofft, dass die Gelita-Spende hilft, weitere Unterstützer zu motivieren.



