Für den Hochbehälter Dürrhebstal werden erste Leitungen verlegt
Erster Millionenauftrag im Rahmen von "Wasser 2025" vergeben

Symbolfoto: Lino Mirgeler/dpa
Von Felix Hüll
Eberbach. Die Chlorung des aus eigenen Quellen gespeisten Trinkwassers ist in der Stadt ein anhaltendes Ärgernis. Das Vorhaben "Trinkwasserversorgung 2025" war auf den Weg gebracht worden, hieran etwas zu ändern. Als Schritt auf diesem Weg hat der Gemeinderat jetzt fürs Wasserwerk Dürrhebstal den Bau einer Förder- sowie Fallleitung klargemacht. Zu den Ausgaben von rund 2,2 Millionen Euro erhält die Stadt etwa 450.000 Euro Zuschuss.
2020/21 wollen die Stadtwerke (SWE) mit dem Bau eines zentralen Wasserhochbehälters der künftigen Eberbacher Trinkwasserversorgung beginnen. Die Anlage auf dem Stand der Technik soll das Wasser aufbereiten. Sie ist im Dürrhebstal vorgesehen. Das macht allerdings verschiedene Voraussetzungen erforderlich: Um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, muss die etwa zwei Kilometer lange Fallleitung entlang der Forststraße im Dürrhebstal und an der Friedrichsdorfer Landstraße vergrößert oder gleich neu verlegt werden. Beim Bahnübergang an der Berliner Straße ist der Anschluss ans SWE-Ortsnetz vorgesehen.
Zusätzlich ist eine ein Kilometer lange Förderleitung aus dem Ittertal zum geplanten Hochbehälter zu verlegen. Im "schriftlichen Beschlussverfahren" hat der Gemeinderat jetzt dafür die Aufträge erteilt: Die Firma HLT Baugesellschaft mbH erhielt den Gesamtauftrag zur Baumaßnahme zum Angebotspreis von netto 2.371.985,97 Euro. Von letztlich drei Bietern aus zuvor zehn Leistungsverzeichnis-Anfragern war HLT der günstigste. Die anderen Gebote lagen bei 2,7 sowie 3,2 Millionen Euro. Der Gemeinderat beauftragte die Stadtwerke aber gleichzeitig, den Auftrag zur Verlegung der Förder-/ Fallleitung sowie der Stromversorgung und des LWL-Verbunds (LWL=Lichtwellenleiter) für die Anbindung der Prozessleittechnik zum Angebotspreis von netto 2.240.150,96 Euro erteilen. Denn während dieses Vorhabens werden gleich auch Leerrohre für Glasfaserleitungen verlegt. Sie werden über den Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar abgerechnet (rund 149.000 Euro).
Um die zugesagten 452.100 Euro eines Zuschusses in bereits verlängerter Frist speziell für die Förderleitung neben einem weiteren Zuschussantrag nicht zu gefährden, musste die Stadt einen Zeitrahmen zur Auftragsvergabe einhalten und wegen der ausgefallenen Ratssitzung vom 26. März Beschlüsse herbeiführen.
Auch interessant
Eberbach finanziert diese Förder-/ Fallleitung mit Fremdkapital. Die Schuldenaufnahme ist im bereits genehmigten Vermögensplan des Haushaltes 2020 eingeplant gewesen. Nach der Beschlussfassung im Umlaufverfahren haben die Eberbacher Stadtwerke die Aufträge vergeben.



