Spezialschiff in Obrigheim angekommen (Update)
Transport von Atommüll steht bevor - Atomkraft-Gegner bereiten Protest vor

Neckarwestheim. (dpa-lsw) Ein Spezialschiff zum Transport von Atommüllbehältern hat am Dienstagnachmittag in Obrigheim angelegt. Es traf gegen 14.10 Uhr an dem stillgelegten Kernkraftwerk ein, teilte der Energieversorger EnBW mit. "Es hat alles wunderbar und völlig reibungslos geklappt", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen, das für die Sicherung der Castor-Transporte auf dem Fluss zuständig ist. Der Schubverband, der am Morgen vom Meiler Neckarwestheim bei Heilbronn losgefahren war, hatte keine Castoren an Bord.
Die Fahrt in das rund 50 Kilometer entfernte Obrigheim war Teil der Vorbereitungen für den vierten Castor-Transport, der drei Castoren mit ausgedienten Brennelementen in das Zwischenlager Neckarwestheim zurückfahren soll. Er wird von Atomkraftgegnern für spätestens Donnerstag erwartet.
Im Juni, September und Oktober wurden bereits drei Transporte auf dem Neckar erfolgreich durchgeführt. Angaben zum Zeitplan gibt es weder von EnBW noch der Polizei.
Von Obrigheim aus könnte das Schiff mit drei Castoren ausgedienter Brennelemente in den kommenden Tagen nach Neckarwestheim zurückfahren. Ein Zeitplan dafür geben weder Polizei noch der für die Fracht verantwortliche Energieversorger EnBW bekannt. Atomkraftgegner rechnen damit, dass es in der Nacht zum Donnerstag soweit sein könnte. Nachdem schon der dritte Castor-Transport im Oktober bei Dunkelheit in Obrigheim gestartet sei und die Leerfahrt für den vierten Transport nun ebenfalls im Dunkeln begonnen habe, "ist zu befürchten, dass das ein Vorzeichen für den eigentlichen Transport darstellt". Das wäre jedoch fatal - "denn die Dunkelheit schafft zusätzliche Gefahren", wie es weiter hieß.
Für den Transporttag sei dann am Morgen eine Mahnwache in Heilbronn geplant, sagte Bündnissprecher Herbert Würth. Aktivisten seien aufgerufen, möglichst früh zur Mahnwache zu erscheinen. Sie soll an der Otto-Konz-Brücke abgehalten werden, wo sich auch eine Neckarschleuse befindet. Zu weiteren Protestaktionen äußere man sich zunächst nicht.
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AKW-Gegner halten die Beförderung von Atommüll auf einem Fluss für höchst riskant. Bei seinen bisherigen drei Fahrten wurde der Schubverband von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet.
Update: 14. November 2017, 14.48 Uhr



