Polizei zu Sicherheitskonzept für Atommülltransport
EnBW will noch zwei Transporte in diesem Jahr durchführen

Obrigheim/Neckarwestheim. (dpa-lsw) Die Polizei informiert an diesem Donnerstag bei einem Pressegespräch (14 Uhr) in Heilbronn über das Schutzkonzept für die umstrittenen Atommüll-Transporte auf dem Neckar. Die Sicherheitskräfte wollen dabei besonders auch auf eine mögliche Gefahr von Terroranschlägen auf das Spezialschiff eingehen. Auskunft erteilt unter anderem Thomas Berger - er ist Polizeivizepräsident in Göppingen und war bei dem Transport im Oktober der Einsatzleiter.
Hintergrund
Castoren sind spezielle Behälter für radioaktive Abfälle und ausgediente Brennstäbe aus Atomkraftwerken. In diesen Containern kann Atommüll gelagert oder transportiert werden. Castor steht für "Cask for storage and transport of radioactive material" (Behälter für Lagerung und
Castoren sind spezielle Behälter für radioaktive Abfälle und ausgediente Brennstäbe aus Atomkraftwerken. In diesen Containern kann Atommüll gelagert oder transportiert werden. Castor steht für "Cask for storage and transport of radioactive material" (Behälter für Lagerung und Transport von radioaktivem Material). Für den Transport auf dem Neckar wird ein bestimmter Castor-Typ verwendet. Die Behälter bestehen aus Kugelgraphitguss und haben dem Energieversorger EnBW zufolge eine Länge von etwa vier Metern und einen Durchmesser von zweieinhalb Metern. Das tonnenschwere Metall und die aufwendige Abdichtung der Behälter sorgt den Angaben zufolge dafür, dass die von den Brennelementen ausgehende Strahlung keine Gefahr für die Umgebung darstellt. Ein Castor kann maximal 24 Brennstäbe aufnehmen. Ohne diese Brennelemente wiegt er rund 96 Tonnen, voll beladen rund 107 Tonnen. (dpa-lsw)
Der Energieversorger EnBW plant bis Jahresende noch zwei Transporte mit ausgedienten Brennelementen auf dem Neckar. Das Unternehmen bringt den Atommüll in Castor-Containern vom stillgelegten Kraftwerk Obrigheim ins rund 50 Kilometer entfernte Zwischenlager Neckarwestheim. In diesem Jahr organisierte EnBW schon drei solcher Transporte - gegen den Widerstand von AKW-Gegnern. Sie halten die Beförderung der Castoren auf dem Fluss für ein Sicherheitsrisiko.
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Die bisherigen Transporte wurden von zahlreichen Polizisten unter anderem in Booten und am Ufer sowie in einem Hubschrauber begleitet. Trotzdem gelang es AKW-Gegnern, sich etwa von einer Brücke abzuseilen und an einer Brücke fest zu ketten sowie in den Neckar zu springen. Die Aktivisten werten das als Lücke im Sicherheitskonzept. Die Polizei sieht darin hingegen keine ernste Gefährdung des Transports.



