Castor-Transport nach Obrigheim

Mehr als die Hälfte der Brennelemente ist schon weg

Beim dritten Castortransport blieb der Protest "im Rahmen" - Messwerte waren unauffällig

12.10.2017 UPDATE: 13.10.2017 06:00 Uhr 52 Sekunden

Nicht ungestört, aber laut Polizei ungefährdet: Der Castortransport wurde in Gundelsheim von Protesten begleitet. Archiv-Foto: schat

Obrigheim. (schat) Der dritte Transport ist durch, mehr als die Hälfte des strahlenden Erbes des Kernkraftwerks Obrigheim ist ins atomare Zwischenlager am Kraft-werk Neckarwestheim (GKN) überführt worden. Am Mittwoch war im Morgengrauen ein Schubverband mit drei Castorbehältern in Obrigheim gestartet, der für die rund 50 Kilometer neckaraufwärts elf Stunden benötigte. Insgesamt sollen 342 hoch radioaktive KWO-Brennelemente in Castoren verpackt und nach Neckarwestheim verschifft werden, neun Transport- und Aufbewahrungsbehälter sind bereits umgesetzt.

Für die EnBW als Betreiber der Kraftwerke in Obrigheim und Neckarwestheim ist der Transfer ein "Fortschritt für den Rückbau" am 2005 stillgelegten KWO. "Sicher und erfolgreich" habe man den dritten Transport absolviert. Und zudem verzögerungsfrei - obwohl es wie schon beim ersten Transfer Ende Juni zu diversen Protest- und Störaktionen kam, vor allem an der Schleuse Gundelsheim. "Alles im Rahmen", relativiert ein Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn auf RNZ-Nachfrage. Von den Aktivisten sei kein Gefahrenpotenzial ausgegangen, auch nicht von den unerschrockenen, die man aus dem Neckar fischte oder den hartnäckigen, die sich ans Brückengeländer ketteten.

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"Unauffällige Messergebnisse" vermeldet am Tag nach dem Transport die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz. An zwölf Stellen entlang der Strecke hatte man begleitende Strahlenmessungen vorgenommen. Mehr als 0,8 Mikrosievert (Schleusenbereich) seien nirgends aufgetreten. Die durchschnittliche Gesamtstrahlenbelastung (natürlich/zivilisatorisch) liege in Deutschland bei 4000 Mikrosievert/Jahr. "Im Vergleich hierzu ist die Dosis durch den Castortransport vernachlässigbar", so die Auskunft des LUBW.

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