Für "Löwenzahn" wurde in Heidelberg gedreht (plus Videos)
Leser erinnern sich an Aufnahmen bei der Berufsfeuerwehr und in Leimen. Peter Lustig als Bhagwan-Anhänger in Schriesheim.

Von Micha Hörnle
Heidelberg. Dank der RNZ-Leser setzt sich nach und nach das Puzzle zusammen, wann Heidelberg und die Region Drehorte des Fernsehklassikers "Löwenzahn" waren. Am deutlichsten ist das zu sehen in der Folge "Peter geht zur Feuerwehr" (Erstausstrahlung am 27. April 1986): Peter Lustig hat das Bügeleisen vergessen und setzt die Wäsche in Brand. Er alarmiert die Feuerwehr; später beginnt er sich für deren viele Aufgaben zu interessieren und wird selbst Feuerwehrmann.
Tatsächlich wurde damals in der alten Heidelberger Feuerwache – heute Kreativzentrum – gedreht, wie Friedrich Hormuth die RNZ wissen ließ. In einer Szene ist er selbst zu sehen: Als das Signal zum Ausrücken ertönt, trinkt er gerade Kaffee.
Das Filmteam war eine ganze Woche lang vor Ort am Czernyring, um Aufnahmen zu machen – leider erinnert sich Hormuth nicht mehr daran, ob Lustig dabei war.
Es wurde aber auch bei der Berliner Feuerwehr gedreht – nur hier tritt Peter Lustig selbst in Erscheinung –, die Aufnahmen wurden dann ineinander gemischt. Da geht es für Kenner schon wild zu: Die Alarmglocke war die in Heidelberg, die Durchsage der Leitstelle für den Einsatz stammt aus Berlin. Übrigens: Man erkennt die Heidelberger am Kurpfälzer Löwen auf den Uniformärmeln (die Berliner tragen einen Bären und haben andere Helme).
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Doch ein Einsatz, drei Minuten lang, spielt definitiv in Heidelberg: Im Gaiberger Weg am Königstuhl ist ein Baum umgestürzt, den die Feuerwehr beseitigt (siehe hier im Video).
Gegen Ende der Episode geht es sogar nach Plankstadt, worauf Hormuth ebenfalls hinweist. In der Eisenbahnstraße stand der Keller des Bruders eines Berufsfeuerwehrmanns unter Wasser (siehe hier im Video), und die Heidelberger rückten dorthin aus – was an sich ungewöhnlich ist. Aber alles wurde für den Film, sogar die Überflutung, möglich gemacht.
Und als gäbe es nicht schon genug Fundsachen in Sachen "Peter Lustig": Hormuth hatte bei der Berufsfeuerwehr ebenfalls einen Kollegen mit demselben Nachnamen. Nur hieß der Karl ...
Marcus Hack machte die RNZ auf einen weiteren "Löwenzahn"-Drehort aufmerksam: In der Folge "Wasser hat viele Gesichter" (Erstausstrahlung: 26. Juni 1986) – hier geht es unter anderem um die Eisproduktion – gibt es eine 35 Sekunden kurze Sequenz aus Leimen: Auf dem Georgi-Marktplatz legt ein Mitarbeiter der Firma "Getränke Gärtner" Stangeneis auf die Fässer von Berg-Bräu – offenbar während eines Fests. Denn im Hintergrund erkennt man die Stadt- und Feuerwehrkapelle, in voller Uniform und unter einer Fahne mit dem Leimener Stadtwappen. (Im Video hier zu sehen.)
Zum Schluss noch ein Schlenker nach Schriesheim. Gastronomin Claudia Krämer hat etwas zur Frage beizutragen, ob Peter Lustig wirklich nie in der Region war. Sie erinnert sich, ihn im Gasthaus "Neues Ludwigstal" einmal gesehen zu haben.
Sie hatte als Tochter der Wirtsleute irgendwann in den Achtzigern dort Küchendienst, da erblickte sie Lustig mit anderen Leuten, alle in Orange gewandet, an einem Tisch. Diese Farbe war damals das Erkennungszeichen der Bhagwan-Anhänger. Das war Peter Lustig tatsächlich eine Zeit lang, aber das ist eine andere Geschichte.