Schwetzingen

Luftfilter werden nur in "gefangenen Räumen" aufgestellt

Die Stadt kauft Luftfilter und CO2-Ampeln für Schulen und Kindergarten. Die regelmäßige Testung bleibt ein wichtiges Element.

09.09.2021 UPDATE: 10.09.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
OB René Pöltl (r.) und Bauamtsleiter Joachim Aurisch mit einem der bestellten Raumluftfilter. Foto: Stadt

Von Harald Berlinghof

Schwetzingen. Die Stadt Schwetzingen hat sich nun doch für die Anschaffung von Raumluftfiltern für die Schulen in kommunaler Trägerschaft und den städtischen Kindergarten entschieden. Die Lieferung der Luftfiltergeräte soll noch diese Woche erfolgen, auch bei den CO2-Messgeräten – auch CO2-Ampeln genannt – soll ein großer Teil der bestellten Ware noch in dieser Woche geliefert werden. Das Ganze kostet die Stadt rund 33.000 Euro für die Luftfiltergeräte und noch einmal 11.000 Euro für die CO2-Messgeräte. Insgesamt 44.000 Euro muss die Stadt an die Hersteller überweisen. Nach Abzug der voraussichtlichen Fördergelder des Landes verbleiben bei der Kommune Kosten in Höhe von etwa 28.000 Euro. Hinzu kommen eventuelle Wartungs-, Reinigungs- und Instandhaltungskosten sowie potenzielle Kosten für Ersatzteile.

Der Gemeinderat hatte bereits im April über das Thema diskutiert. Oberbürgermeister René Pöltl hatte damals das Testen der Schüler auf das Coronavirus als die bessere und sicherere Methode favorisiert, weil es zu dieser Zeit keine Klarheit darüber gab, ob die Lüftungsgeräte überhaupt einen Mehrwert haben oder die Aerosole nur im Raum verteilen. Der OB beruft sich nun auf ein neues Gutachten der Uni Stuttgart, dem zufolge über eine Lüftung durch das Öffnen der Fenster hinaus von den Geräten kaum eine Verbesserung zu erwarten sei. "Nur in inneren Räumen, wo keine Lüftung möglich ist, – den sogenannten gefangenen Räumen – bringen die Lüfter zusätzliche Effekte. Das betrifft in unseren Schulen oft die Räume der Kernzeitbetreuung", sagt Pöltl.

Nur für diese "gefangenen Räume" habe man nun zwölf mobile Raumlüftungsgeräte bestellt. Das betreffe sowohl die Schulen als auch den städtischen Kindergarten Spatzennest. "Damit folgen wir den Vorgaben der Förderrichtlinie", erläutert Pöltl. Die etwa 200 CO2-Messgeräte werden hingegen auf alle Räume der Schwetzinger Schulen in städtischer Trägerschaft verteilt. Das sind die Hirschackerschule, die Südstadtschule, die Nordstadtschule, die Zeyher-Grundschule, die Kurt-Waibel-Schule, die Schimper-Gemeinschaftsschule und das Hebelgymnasium.

Die CO2-Messgeräte zeigen nicht an, ob Aerosole in der Luft sind und schon gar nicht, ob eine Viruslast vorhanden ist. Aber von der Höhe des CO2-Gehalts in der Raumluft lässt sich ableiten, ob eine Belastung der Atemluft vorliegen könnte. Die Geräte schlagen dann Alarm, damit die Fenster geöffnet werden. In der Gemeinderatssitzung vom April wurde darauf hingewiesen, dass ein Querlüften in der warmen Jahreszeit sinnvoll, in der bevorstehenden kalten Jahreszeit aber problematisch sei, weil sich die Schüler dadurch erkälten könnten.

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Da in dieser Angelegenheit bisher niemand den Stein der Weisen gefunden hat, setzt man in Schwetzingen nun auf einen Maßnahmen-Mix: Querlüften, wenn möglich, Luftfilter wenn nötig und CO2-Sensoren in allen Räumen. "Es bleibt aber dabei, dass die regelmäßige Testung der Kinder ein ganz wichtiger Beitrag dazu ist, die Verbreitung des Virus an den Schulen zu verhindern", betont Pöltl.

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