Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim

In Berlin Gehör verschafft

Vertreter der Interessengemeinschaft Bahnregion Rhein-Neckar 21 sprachen mit Politikern

28.11.2018 UPDATE: 29.11.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden

Wenn die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim kommt, wird die Zahl der Personen- und Güterzüge deutlich zunehmen - und damit auch der Lärm entlang der Bahnstrecken von Schwetzingen und Hockenheim. Foto: len

Hockenheim. (RNZ) Wie die Hockenheimer Bürgerinitiative Stille Schiene mitteilt, hat ein Team von Vertretern der Interessengemeinschaft Bahnregion Rhein-Neckar 21 (IG BRN 21) aus Mannheim, Weinheim und Hockenheim kürzlich direkte Gespräche mit fast allen im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien sowie mit Vertretern des Verkehrs- und des Umweltministeriums geführt.

Primäres Ziel der Gespräche sei eine Sensibilisierung für eine zunehmende Unzufriedenheit vieler Bürgerinitiativen und kommunaler Vertreter mit dem aktuellen Beteiligungsprozess rund um das Projekt "Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim" gewesen, heißt es in einer Mitteilung der Bürgerinitiative.

Kritisiert wurde vor allem, dass das aktuelle Beteiligungsforum unter Führung der Deutschen Bahn nicht funktioniere, da die Bahn sich bei dem Projekt "Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim" nahezu ausschließlich auf das Ziel einer Fahrzeitverkürzung im Personen-Fernverkehr fokussiere. Andere wichtige Ziele, wie die Stärkung der Bahn im Bereich der Güterlogistik, der Ausbau des öffentlichen Personen-Nahverkehrs oder die Bekämpfung des zunehmenden Lärms auf den Bestandsstrecken würden von der Bahn nicht ernst genommen.

In Berlin seien die Forderungen der IG BRN bei den meisten Gesprächspartnern auf Verständnis gestoßen, heißt es in der Mitteilung. Dazu gehöre der Ersatz des bisherigen Beteiligungsforums durch einen ordentlichen Projektbeirat unter bundespolitischer Führung, ein viergleisiger Ausbau der zu planenden Neubaustrecke inklusive einer klaren Ausweisung bestimmter Gleise für den Güterverkehr, die mittelfristig exklusive Nutzung der Bestandsstrecken durch den ÖPNV sowie die weiträumige Um- beziehungsweise Unterfahrung dicht besiedelter Gebiete.

In diesem Zusammenhang fordert die IG BRN eine ergebnisoffene Machbarkeitsstudie einer viergleisigen Transversale im Norden sowie die Umfahrung beziehungsweise Untertunnelung stark besiedelter Gebiete im Süden Mannheims. Nicht zuletzt sei auch die von der IG BRN erhobene Forderung nach einer Gleichbehandlung von Bestands- und Neu-/Ausbau-Strecken hinsichtlich der vorzusehenden Lärmvorsorge in Berlin vorgebracht worden.

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Überraschend positiv sei die Unterstützung einiger Vertreter aus dem Bundestags-Verkehrsausschuss für die Forderung der IG BRN nach einem ordentlichen Projektbeirat ausgefallen. In diesem Zusammenhang sei der klaren Erwartung Ausdruck verliehen worden, dass die von der Neubaustrecke betroffene Region sich gebietsübergreifend auf einen Forderungskatalog einigen sollte. Nur ein gebündelter Katalog sei sinnvoll in Berlin verhandelbar.

Die expliziten Forderungen einzelner Großstädte oder Landkreise gingen ansonsten zu leicht im "Rauschen einer langen Liste von Einzelforderungen unter".

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