Hoffnung auf neue Bahn-Verbindung zum Frankfurter Flughafen
Die Region will durch die Neubaustrecke Rhein-Main/Rhein-Neckar schneller abheben

Ein Flugzeug vom Typ A 380 hebt vom Frankfurter Flughafen ab. Hier entsteht zurzeit das Terminal 3. Der Verband Region Rhein-Neckar hofft, dass dieses in Zukunft per Schiene direkt an die Metropolregion angeschlossen wird. Foto: Roessler
Von Harald Berlinghof
Rhein-Neckar. Mit der Neubaustrecke Rhein-Main/Rhein-Neckar der Bahn sind viele Hoffnungen in der Region verbunden. Auch eine weitere Anbindung an den Frankfurter Flughafen. Jetzt befasste sich der Planungsausschuss des Verbandes Region Rhein-Neckar (VRRN) in Mannheim mit der Sache. Es ging um die Stellungnahme des VRRN zum Landesentwicklungsplan Hessen. Dort wird die Bedeutung des Flughafens Rhein-Main für die Rhein-Neckar-Region thematisiert. Allerdings nicht so, wie man es sich im Verband wünschen würde.
Hier hat man die Anbindung des jüngsten und südlichsten Terminals 3 an die Schieneninfrastruktur in Richtung Rhein-Neckar im Auge. Die Frage steht im Raum, ob das Terminal, dessen erster Bauabschnitt bis 2023 fertig sein soll, an die Neubaustrecke angeschlossen wird. Insbesondere das Thema Luftverkehr wird im Landesentwicklungsplan Hessen neu formuliert. Ursprünglich sollte drin stehen, dass der Flughafen Frankfurt in seiner Wettbewerbsfähigkeit zu stärken sei, was dem Wunsch nach einer besseren Bahn-Anbindung entgegen gekommen wäre.
Jetzt wurde in der Neufassung aber nicht mehr von Stärkung des Flughafens, sondern nur noch von "Sicherung seiner Bedeutung" gesprochen. Für den VRRN eine bedauerliche Abschwächung, würde der Verband doch eine Bedeutungssteigerung des Airports bevorzugen: "Das ist aus unserer Sicht keine Wortklauberei, sondern eine bedeutsame Änderung", so Verbandsdirektor Ralf Schlusche zur neuen Formulierung im Landesentwicklungsplan. Entsprechend reagierte der VRRN in seiner Stellungnahme zur Sache.
Damit der Flughafen mittel- oder langfristig über eine Neubaustrecke zusätzlich an Rhein-Neckar angebunden werde, sei eine Bedeutungssteigerung auch aus Sicht der Region Rhein-Neckar wünschenswert, hieß es in der Position, die der Planungsausschuss einstimmig beschloss. Allerdings bedeutet eine Bedeutungssteigerung des Flughafens auch zusätzliche Raumansprüche für den Luftverkehr und Lärmschutzprobleme für die unmittelbaren Anwohner. Bleibt also abzuwarten, was aus dem Wunsch des VRRN wird. Fest steht dagegen, dass die "kleine Pfalzlösung", wie der linksrheinische Ausbau der Neubaustrecke Rhein-Main/Rhein-Neckar bezeichnet wurde, endgültig vom Tisch ist. Das stellte Schlusche in der Sitzung klar.
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Erst hatte das Verkehrsministerium die Führung der Neubaustrecke auf pfälzischer Seite abgelehnt, dann wollte die Bahn doch prüfen lassen. Jetzt hieß es auch von dort auf Nachfrage des Verbandes, dass dafür kein Geld vorgesehen sei und die Variante deshalb tatsächlich nicht mehr verfolgt werde. Für die rheinland-pfälzischen Kommunen des Verbandes ist das eine gute Nachricht. Die hessischen und baden-württembergischen Kommunen und ihre Bürger müssen dagegen weiter bangen, wie es mit dem Streckenverlauf und den entsprechenden Schallschutzmaßnahmen weiter geht.



