Bahnstrecke Frankfurt-Mannheim: Und der Lärmschutz?
Bürgerinitiativen zweifeln an Berechnungen der Bahn

Wenn die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim kommt, wird die Zahl der Personen- und Güterzüge deutlich zunehmen - und damit auch der Lärm entlang der Bahnstrecken von Schwetzingen und Hockenheim. Foto: len
Von Gaby Booth
Rhein-Neckar. (boo) Das Thema Lärmbelastung durch Personen- und Güterzüge treibt die Interessengemeinschaft von vier Bürgerinitiativen in der Rhein-Neckar-Region weiter um. Es stand jetzt auch im Mittelpunkt einer Sitzung in Heppenheim, wo sich die Arbeitsgruppe "Verkehrskonzeption" mit Teilnehmern aus Politik, Verbänden und Bürgerinitiativen traf, um in einem weiteren Schritt des Beteiligungsverfahrens zur Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim voranzukommen. "Viele Fragen sind noch offen", stellte danach Karl-Hans Geil, Sprecher der Bürgerinitiativen, die sich zwischen Hockenheim und Lampertheim zusammengeschlossen haben, ernüchtert fest. Vertreter der Deutschen Bahn hatten zu Treffen eingeladen und Kosten-Nutzen-Berechnungen vorgetragen. Die Lärmbelastung sei aber kaum zu berechnen, so die Vertreter der Bürgerinitiativen, die die Methodik der Berechnung infrage stellen.
Fest steht, dass die Neubaustrecke "Rhein-Main-Rhein-Neckar" kommen muss. Denn: Das Schienenstück zwischen Frankfurt und Mannheim ist das meist befahrene im deutschen Bahnnetz. Da schon bald mit einer deutlichen Zunahme im Güter- und im ICE-Verkehr zu rechnen ist, wird seit Jahren nach der "besten" Trassenführung gerungen, um den Engpass zu beseitigen. Noch mehr Züge bedeuten allerdings noch mehr Lärm. Für die IG Bürgerinitiativen bereiten vor allem die 200 bis 300 zu erwartenden zusätzlichen Güterzüge pro Tag Sorge, betont Karl-Hans Geil.
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Er fordert zudem eine "ordentliche S-Bahn-Vertaktung". Und: Es gehe darum, den Hauptbahnhof Mannheim als ICE-Knoten zu stärken, freie Kapazitäten für S-Bahnen zu schaffen und den Stellenwert des Rangierbahnhofs Mannheim für Süddeutschland zu berücksichtigen.



