Gasexplosion in Ludwigshafen: Die Ermittlungen laufen bis 2016
In diesem Jahr gibt es keine Entscheidung mehr darüber, ob es zur Anklageerhebung kommt oder nicht

Wie im Krieg sah es nach der Gasexplosion zwischen zwei Ludwigshafener Stadtteilen aus. Foto: Gerold
Ludwigshafen. (lrs/wit) Es war die größte Katastrophe in der Region in den letzten Jahren - und die Ermittlungen dazu sind noch lange nicht angeschlossen. Ob es nach der tödlichen Ludwigshafener Gasexplosion vom Oktober 2014 zur Anklageerhebung kommt oder nicht, wird erst im nächsten Jahr entschieden. Der Leiter der Staatsanwaltschaft Frankenthal, Hubert Ströber, sagte dazu auf Anfrage, er rechne nicht damit, dass in diesem Jahr noch eine Entscheidung falle. "Es laufen derzeit wesentliche Vernehmungen beim Ermittlungsrichter", ergänzte er.
Bei der Explosion einer Hochdruckgasleitung war am 23. Oktober vergangenen Jahres ein Mensch ums Leben gekommen, ein anderer wurde so schwer verletzt, dass er Wochen später starb. 22 andere erlitten ebenfalls Verletzungen. Der Schaden an Gebäuden und Autos wird auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.
Auch interessant
Ermittelt wird derzeit gegen zwei Verantwortliche des Pipeline-Betreibers sowie gegen den Bauleiter und den Polier einer Baufirma, die die Leitung im Auftrag des Betreibers hatte freilegen sollen. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft kam es zur Explosion, weil bei den Arbeiten Sorgfaltspflichten verletzt wurden. Es besteht unter anderem der Verdacht der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion.



