Bei der Buga gibt es über 5000 Events
Noch ist es schwer, den Überblick zu behalten. Alle sind im Eintritt enthalten, nur Platzreservierungen kosten. Die Homepage wird benutzerfreundlich.

Von Marco Partner
Mannheim. 44 Tage sind es noch bis zur Bundesgartenschau. Nicht nur bei Organisatoren wie dem kulturverantwortlichen Kurator Fabian Burstein steigen Anspannung und Vorfreude. Mit Blick auf die konkreten Termine aber kommen auch Fragen auf. Sind die Konzerte und anderen Veranstaltungen tatsächlich alle im Ticketpreis enthalten, oder muss man bei Mine, Bülent Ceylan oder der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz doch draufzahlen? Und wie behält man bei einem Veranstaltungskalender mit über 5000 Events den Überblick?
"Alle Veranstaltungen sind im Preis, also im Buga-Ticket, enthalten", verkündet Burstein. Das trifft zum Beispiel auch auf die Eröffnung der Schillertage des Nationaltheaters zu, die am 22. Juni eine neue Inszenierung von Friedrich Schillers Freiheitsdrama "Wilhelm Tell" in der Regie von Christian Weise auf der Seebühne präsentieren. Für manche Veranstaltungen, zum Beispiel die Konzerte der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz auf dem Buga-Gelände auf Spinelli hält man sich jedoch Platzkartenreservierungen von zehn Euro vor.
"Diese Teilkontingente sind notwendig. Zum Beispiel für Besucherinnen und Besucher, die von weiter weg kommen. Das ist gängige Praxis bei Bundesgartenschauen, für die Konzert-Gäste ist das aber kein Muss. Es werden auch sonst noch genügend Plätze zur Verfügung stehen. Für uns ist es ein wichtiges Instrument, um ein Gespür zu haben, wie die Besucherströme sind", verdeutlicht Burstein. Seit 2021 schon ist er mit der Planung vertraut und behält auch bei dem auf 5000 Events angestiegenen Programm die Übersicht. "Da habe ich jetzt zwei Jahre Übung, ich träume schon davon", sagt er lachend.
Ein Manko ist jedoch noch die digitale Übersicht. Mit Blick und Klick auf den Veranstaltungskalender tun sich die baldigen Buga-Besucher noch etwas schwer. Etwas mühsam muss man sich gleich an zwei Scroll-Leisten entlanghangeln, oder am besten gleich die Suchmaske mit dem konkreten Terminwunsch von Beatrice Egli bis Chako Habekost füllen. "Das stimmt, und wir planen tatsächlich noch einen Relaunch, der cozy, also behaglich, wird, wie es im Neudeutschen heißt", verspricht Burstein.
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Kurz vor dem Buga-Start soll es noch einmal ein großes Update und eine bedienerfreundliche Version geben, um bei der Terminplanung den Überblick zu behalten und immer auf dem neuesten Stand zu sein. Als Fabian Burstein im Frühjahr 2021 die kulturelle Leitung übernahm, war die Corona-Pandemie noch in vollem Gange.
Nicht nur aus diesem Grund entschied man sich damals dazu, dass die Buga auch ein Lichtblick, ein Anker für die regionale Kulturszene sein soll. Zahlreiche Institutionen wie Nationaltheater, Kunsthalle, Schatzkistl, Capitol oder Eintanzhaus sind vertreten, auch mit Chören oder dem Kurpfälzischen Kammerorchester wird zusammengearbeitet und im Grunde kein Genre ausgelassen.
"Diese regionalen Schulterschlüsse waren uns sehr wichtig, es sollte eine Mannheimer Handschrift in jeder Facette tragen und eine liebevolle Ausgestaltung der Mannheimer Kultur zu sehen sein", verdeutlicht Burstein. Das versinnbildlicht sich letztlich von der Anfangsmelodie bis zum Schlussakkord. Als Eröffnungsmusik ertönt das Haifa Symphony Orchestra, komponiert wurde das Orchesterstück "Rhizom" von den beiden Wahl-Mannheimern Ziggy Has Ardeur und Konstantin Gropper. "In unsicheren Zeiten wollten wir auf eine große und auch ungewöhnliche Freundschaft verweisen, wie die städtepartnerschaftliche Verbindung zwischen der israelischen Stadt Haifa und Mannheim. Es ist ein Eingangsstatement", betont Burstein.
Auch beim Schlussakkord wollte er eine "atypische Entscheidung" treffen. "Die Frage war: Warum machen wir das, warum entwickeln wir den Grünzug Nord-Ost? Es ist ja nicht nur ein Buga-Gelände, sondern eine Anlage für die nächsten Jahrzehnte, für die kommenden Generationen." Daher wollte man als Abschluss auch stilechte, musikalische Akzente setzen.
"Das geht nicht mit einer Coverband, sondern nur mit einem Helden aus der Popkultur", so Burstein. Die Wahl fiel auf Dominik Eulberg, weltbekannter DJ und naturnaher Klangkünstler, der zudem auch Biologe ist. "Er ist also gleich doppelt mit der Bundesgartenschau verbunden", weiß Burstein. Und mit Blick auf die Abschiedsparty am 8. Oktober wächst sie erneut, die Vorfreude auf den Buga-Start am 14. April.



