Mannheimer Einzelhandel gab sich "nicht jubilierend, aber zufrieden"
Das durchwachsene Wetter schmälerte den Erfolg des Erlebniswochenendes. Der verkaufsoffene Sonntag war durchwachsen, der Samstag dafür gut.

Von Volker Endres
Mannheim. Der Mannheimer Einzelhandel freut sich über den Start der Buga. Anders als der erste Tag der Blumenschau am Freitag hatte das Eröffnungswochenende in der Innenstadt jedoch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Am meisten haderten die Händler mit dem regnerischen Wetter am verkaufsoffenen Sonntag.
Die Gewerbetreibenden hatten sich für das Buga-Auftaktwochenende einiges einfallen lassen: Es gab Pflanzwettbewerbe, Stelzenläufer in originellen Kostümen, Musik, Clownerie und Kulinarik. Die Menschen tummelten sich am ersten Tag in der Innenstadt, auch wenn es den einen oder anderen Schauer gab und ein kühler Wind wehte. "Der Samstag war sehr gut", unterstrich Hendrik Hoffmann, Vizepräsident des Handelsverbands Nordbaden und Geschäftsführer des Einkaufszentrums Q 6/Q 7.
"Dieses Wochenende ist eine große Chance für uns", hatte Andreas Hilgenstock, Geschäftsführer der Engelhorn-Gruppe, im Vorfeld geworben. Und tatsächlich war gerade in seinen Häusern am Samstag und Sonntag einiges geboten, sodass der Einkauf zu einem Erlebnis für alle Sinne wurde – zum Beispiel mit Gin & Tonic und Schnittchen.
Die Chance wollten aber anscheinend nicht alle Gewerbetreibenden nutzen. Mit Galeria Kaufhof hatte das größte Kaufhaus geschlossen, weil der Betriebsrat sich dagegen ausgesprochen hatte. In der Fressgasse war höchstens die Hälfte der Häuser mit dabei. Viele Gastronomen hatten geschlossen, sogar das Südlandhaus – sonst eins der meist frequentieren Geschäfte der Straße.
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Lutz Pauels, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Mannheim City, war entsprechend enttäuscht, sah aber vor allem im wechselhaften und kühlen Wetter die Hauptursache für das geringere Kundeninteresse. Denn am Sonntag zunächst waren nicht sehr viele Menschen unterwegs. Beim Eröffnungsgottesdienst auf den Kapuzinerplanken um 12 Uhr wirkte sich der Regen als Attraktivitätsbremse aus. "Aber gegen Ende hat es sich gebessert. Die Leute sind gekommen." Und der Regen sei sogar hilfreich gewesen: "Dann sind sie in die Geschäfte gegangen." Das freute auch Hendrik Hoffmann: "Es war voll." Und die Menschen seien nicht nur im Haus gewesen, "sondern sie hatten auch volle Einkaufstüten dabei", so seine Beobachtung.
Das Erlebniswochenende war das Ergebnis einer großen Zusammenarbeit. Selbst die Kirchen und die Klimaschutzagentur warben für das sonntägliche Einkaufserlebnis in den Quadraten. Und das Bündnis Verkehrswende warb am Samstag in der Fressgasse für die Verkehrswende und verlängerte auf diese Weise den eigentlich beendeten Verkehrsversuch in den Quadraten. Es war vor allem deshalb ambitioniert, weil sich in der Spitze, laut Polizei, gerade einmal 25 Personen an der Party beteiligt hatten – verteilt auf rund 150 Meter.

Ein Gläschen Wein geht auch bei Regen: Der Französische Markt auf den Kapuzinerplanken lockte an beiden Tagen mit Spezialitäten aus dem Nachbarland. Foto: Gerold
Besuchermagnet an beiden Tagen war der Französische Markt auf den Kapuzinerplanken mit Käse- und Wurstwaren, Backwerk, Crêpes, Lavendelsäckchen und Wein. Sogar am Sonntag harrten die Hartgesottenen bei einem Glas Wein im Blumenmeer aus und träumten von einem attraktiven Einkaufserlebnis. "Die Gesamtbilanz über die beiden Tage fällt nicht jubilierend, aber immerhin zufrieden aus", zog Pauels Fazit. Und er nahm auch Anregungen für das nächste Erlebniswochenende mit verkaufsoffenem Sonntag im Juli mit: "Wir brauchen ein intensiveres Programm."