Es gibt viel zu entdecken
Ein Spaziergang über das Spinelli-Gelände, von der U-Halle zum Panoramasteg.

Mannheim. (oka) Lila, gelb, rosa und rot leuchten die Azaleen. Genauso stellt man sich eine Bundesgartenschau vor. Eine ganze Halle ist dem vielseitigen Gewächs gewidmet, das ursprünglich aus China und Japan stammt und zur Gattung der Rhododendren gehört. Anfang des 19. Jahrhunderts trat die Azalee ihren Siegeszug durch die europäischen Gärten an. Wie die verschiedenen Länder sie in ihre Gartenkultur integrierten, wird eindrucksvoll gezeigt. Dazu steigt ein dezenter Duft in die Nase, leise erklingt Musik. Doch das Spinelli-Gelände hat weit mehr zu bieten als bunte Blumen – das wird am Eröffnungstag der Buga schnell klar.
Schon als die Tore um 9 Uhr öffnen, strömen die ersten Besucher auf das weitläufige Gelände. Viele bleiben erst einmal für einen Fotostopp am großen roten Monnem-Schriftzug hängen – der übrigens weitaus beliebter ist als der gelbe Partner "The Länd". Gleich dahinter befindet sich die monumentale U-Halle mit den Freilicht-Gärten und den Blumenhallen. Doch es gibt nicht nur viel zu schauen, sondern auch zu lernen. Über Klima und Nachhaltigkeit zum Beispiel.
In der Infosektion ist an diesem Vormittag allerdings wenig los. Das liegt jedoch nicht an der mangelnden Qualität der Ausstellungen, sondern am warmen Wetter. Viele Buga-Besucher nutzen nach den Regentagen die Gelegenheit und tummeln sich im Außenbereich oder nehmen in einem der vielen Liegestühle Platz und lassen sich die Sonnen ins Gesicht scheinen.

Außerdem bekommt man ja nicht jeden Tag den Bundespräsidenten zu Gesicht. Die Eröffnung ist zwar nur für geladene Gäste, doch die Hauptbühne ist offen einsehbar. So haben sich viele Zaungäste versammelt und lauschen der Rede von Frank Walter Steinmeier. Nicht weit entfernt erklingt das dumpf-metallische Geräusch von Hammer und Meisel. Wird da noch in letzter Minute gewerkelt? Nein, es sind angehende Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner, die an ihren Beiträgen für den Azubi-Wettbewerb arbeiten.
Hinter der U-Halle führt der Weg am Experimentierfeld mit seinen rund 60 Stationen vorbei. Da gibt es die robusten Reben der Winzergenossenschaft Schriesheim, die sieben Weinsorten angepflanzt hat, die pilzresistent sind. Unter dem Motto "Hektar für Nektar" sind hier auch die Buga-Bienenvölker beheimatet. Auf der anderen Seite des Geländes erstreckt sich der Klimapark, eine naturnahe Freifläche mit Sandmagerrasenflächen und Ersatzhabitaten für Mauereidechsen. Da kann es auch schon mal passieren, dass ein riesiger Hase über den Weg springt.
Auch interessant
Die meisten Besucher, die durch den Klimapark spazieren, sind auf dem Weg zum Panoromasteg. Von hier aus hat man nicht nur einen schönen Ausblick über das Spinelli-Gelände, sondern auch auf die Seilbahn und die Feudenheimer Au. Wem es zu beschwerlich ist, das alles zu erlaufen, kann eine Rundfahrt im Solarexpress machen. Der ist allerdings nicht im Ticket enthalten und schlägt mit vier Euro pro Person zu Buche.

So eine ausgedehnte Tour über das Buga-Areal macht Hunger. Den kann man beispielsweise mit Pasta, Käsespätzle oder veganer Bratwurst stillen. Die Preise sind kein Schnäppchen, doch auch nicht teurer als in der Gastronomie üblich. Und danach? Geht es natürlich mit der Seilbahn in den Luisenpark.