Heidelberg ist eine Vorzeigestadt
Hier lernen bereits Kinder Nachhaltigkeit - Besonders wurden der Ökogarten der PH und das "globale Klassenzimmer" gelobt
Heidelberg. (hö) Das schafft nicht jede Kommune: Heidelberg wurde zum vierten Mal von der deutschen Unesco-Kommission für eine beispielhafte Umsetzung des Konzeptes "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) ausgezeichnet. Die Stadt erreichte von drei möglichen Auszeichnungsstufen die höchste. Als Heidelberger BNE-Lernorte wurden der Ökogarten der Pädagogischen Hochschule (PH) und das "globale Klassenzimmer" im Eine-Welt-Zentrum prämiert.
BNE ist ein abstrakter Begriff, hinter dem sich etwas sehr Konkretes verbirgt. Er bedeutet, zu lernen, dass alles, was heute getan wird, Auswirkungen auf morgen hat. Verantwortungsvoller Konsum, sparsamer Ressourcenverbrauch und ein respektvoller Umgang miteinander sind maßgeblich dafür, dass der Planet Erde lebenswert bleibt. In Heidelberg lernen das bereits Kinder - zum Beispiel in den Kitas.
Dabei begeisterte die Jury am meisten, dass die Stadt Heidelberg die Lern- und Bildungsinhalte nicht vorgibt, sondern sie von den Bürgern, aber insbesondere den Jugendlichen entwickeln lässt. Dazu zählen etwa Formate wie der Jugendklimagipfel oder die Aktion "Hol den Oberbürgermeister".
Eines der ältesten Heidelberger BNE-Projekte gab es längst, bevor von BNE überhaupt die Rede war. Denn die Unesco rief 2004 die Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" aus, aber den Ökogarten der PH am Klausenpfad gibt es schon seit 25 Jahren. Er ist nicht nur ein Lernort für die Studenten, sondern auch für die Schüler: Allein im letzten Sommer kamen gut 900, um hier alles über Artenreichtum zu lernen.
Das Welthaus im Hauptbahnhof bietet das "globale Klassenzimmer" an. Hier geben Themen-Erlebnis-Workshops den Kindern Anregungen, selbst aktiv zu werden und einen Beitrag zu Gerechtigkeit, Umweltschutz, Friedenssicherung sowie Armutsbekämpfung zu leisten.