Heidelberg

Emmertsgrundpassage wird videoüberwacht

Bald soll der Aufzug zum Otto-Hahn-Platz wieder fahren. Dafür wurden Vorkehrungen zum Schutz vor Vandalismus getroffen.

26.01.2022 UPDATE: 27.01.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Einige Aufzüge auf dem Emmertsgrund sind in einem miserablen Zustand. Zwei von ihnen, darunter einer in der Emmertsgrundpassage 31 a, sollen nun saniert werden. Foto: Rothe

Von Maria Stumpf

Erhebliche Beschädigungen durch Vandalismus waren laut der Stadtverwaltung schuld daran, dass die Aufzugsanlage in der Emmertsgrundpassage 31 a als einziger barrierefreier Zugang zum Otto-Hahn-Platz schon vor längerer Zeit stillgelegt werden musste. Als Eigentümerin erneuerte die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz Heidelberg (GGH) nun die Anlage. Diese wird modernisiert und mit einem Transpondersystem ausgestattet, und zwar aus unkaputtbarem Stahl und videoüberwacht. Noch im Februar soll die Aufzuganlage wieder am Start sein.

Darüber informierte die Stadtverwaltung in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung Emmertsgrund, die erstmals als "Hybrid"-Veranstaltung auch digital stattfand. Da die Anlage öffentlich genutzt wird, wird sich die Stadt an den Kosten beteiligen. Die bisherige Beteiligung an den jährlichen Betriebskosten soll von rund 15.000 Euro auf rund 23.000 Euro erhöht werden. Die Sanierungskosten der Aufzuganlage liegen bei rund 140.000 Euro.

Über die Sanierungen freute man sich im Bezirksbeirat und stimmte der geplanten Übernahme der Mehrkosten zu. Kritische Nachfragen gab es aber zum Thema Transponder. Diesen Chip (beziehungsweise eine Karte) erhalten nur berechtigte Personen – also Bewohner des Otto-Hahn-Platzes 1 bis 7, 9 bis 15 und 4 bis 12. Sie bekommen den Transponder mit einer Code-Nummer von der GGH ausgehändigt. Nur mit dieser berührungslosen Zutrittskontrolle kann man die Aufzugsanlage benutzen. "Es gibt kein Limit für Familien", erklärte Christian Böttger von der GGH. Aber Besucher und Gäste müsse man "eben unten abholen". Dieses Transponder-System werde in anderen modernisierten GGH-Gebäuden schon benutzt. "Wir können damit einen gewissen Zeitraum nachweisen, wer die Kabine benutzt hat. Zumindest kennen wir die Chipnummer und die Zeit des Einloggens." Der Aufzug werde aus Edelstahl sein. "Es ist ein Deal für die Zukunft." Eine installierte Video-Überwachung sei auf den zentralen Server der GGH geschaltet. Auch darüber sei für einige Wochen bei Vandalismus eine Nachverfolgung möglich.

Bezirksbeirätin Barbara Greven-Aschoff (Grüne) kritisierte, dass die Aufzugsanlage nicht ohne Transponder frei zugänglich sein werde. "Das ist für Menschen mit Behinderungen doch der einzige mögliche Weg zum Otto-Hahn-Platz." Man sollte auch an kleine Kinder denken, die noch nicht mit einem Chip umgehen könnten. Sigrid Kirsch (CDU) hielt dagegen, dass "Kinder auch laufen könnten". Der Aufzug sei primär für ältere Menschen da. Eine Meinung, die Letizia Mancino (FDP) unterstützte. "Es gilt, Prioritäten zu setzen. Das mit dem Vandalismus muss man stoppen."

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