Keine Angst vor Überforderung - das sollten "Erstis" wissen
Vier RNZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter verraten ihre Tipps zum Studienstart.

Heidelberg. Am Anfang war die Überforderung. Zumindest gilt das oft für Menschen, die nach dem Abitur ihr Studium in Heidelberg beginnen. Studienerfahrene RNZ-Mitarbeitende verraten deshalb hier ihre wichtigsten Tipps für "Erstis".

> Lea Manovski (23), Politikwissenschaft, Master, 3. Semester: Besonders interessant für Studierende an der Hochschule, aber auch für alle anderen ist die Zep, ein studentischer Freiraum der Pädagogischen Hochschule in der Zeppelinstraße 1. Dort finden regelmäßig Events wie Spieleabende, Poetry-Slams, kleine Konzerte oder auch das Hochschulkino statt. Außerdem ist es auch so ein schöner Ort, um zwischen Vorlesungen zu verweilen und einen Kaffee oder eine Cola zu trinken. Wer an einem Samstagmorgen noch nichts vorhat, sollte sich auf jeden Fall informieren, ob gerade ein Flohmarkt in Heidelberg stattfindet. Ob in der Halle 02 oder auf dem Kirchheimer Messplatz – man findet immer etwas Schönes und vor allem viele Schnäppchen.

> Elias Schwind (23), Politikwissenschaft und Philosophie, Bachelor, 7. Semester: Das Wichtigste ist: Stell all deine Fragen! Frag die Dozierenden, wenn du in Veranstaltungen etwas nicht verstehst – anderen wird es genauso gehen, und sie werden es dir danken. Frag deine Mitstudierenden, ob sie mit dir nach der Vorlesung in die Mensa oder abends in eine Kneipe gehen möchten – sie wollen genauso gerne neue Leute kennenlernen wie du. Und wenn du dich im Uni-Dschungel mal verloren fühlst, frag deine Fachschaft – sie kann dir zum Beispiel bei der Kurs-Belegung helfen oder dich an die richtigen Ansprechpartner verweisen. Nutze außerdem die Theaterflatrate und die Tatsache, dass Heidelberg direkt am wunderschönen Wald liegt. Und mach dich nicht verrückt, wenn du nicht gleich das Gefühl hast, die perfekt passende Freundesgruppe gefunden zu haben. Freundschaften brauchen Zeit – und die hast du, denn das Studium dauert schließlich seine Weile.

> Jan Blay (24) Politikwissenschaft, Master, 3. Semester: In der Klausurenphase ist die Universitätsbibliothek oft überfüllt. Ich gehe dann lieber in eine der kleineren Bibliotheken. Die vom Philosophischen oder Historischen Seminar sind schön – am besten gefällt mir aber die vom Germanistischen Seminar: Dort gibt es sogar Plätze mit Blick aufs Schloss. Im Frühling und Sommer lohnt sich unbedingt der Anglistische Garten – da gibt es extra Steckdosen und für eine Kaffeepause ist der Marstall gleich ums Eck. Wenn’s nach dem Lernen noch weitergehen soll, lohnt es sich, immer auf Studierendenrabatte oder Aktionstage zu achten. Auch von der Uni gibt es tolle Angebote. Mit eurem Studierendenausweis kommt ihr kostenlos in fast alle Vorstellungen des Stadttheaters oder jeden Donnerstag für zwei Euro ins Unikino. Auch der Unisport lohnt sich – schaut am besten auf der Webseite vom StuRa, was dort angeboten wird.

> Luna Nebija (21), Politikwissenschaft und Geschichte, Bachelor, 6. Semester: So unterhaltsam wie die Lektüre fürs Proseminar und so spannend wie eine Steuererklärung: die Studien- und Prüfungsordnung. Darin steht in feinstem Juristendeutsch, wie viele ECTS-Punkte welcher Kurs bringt, welche Pflichtmodule es gibt und welche man abgeschlossen haben muss, um andere belegen zu dürfen. Diese Modulhandbücher sind etwa so leicht verständlich wie der BAföG-Antrag. Damit ihr also nicht irgendwann weinend beim Prüfungsamt anruft: Lest euch diese Seiten einmal gründlich durch. Wenn ihr euch unsicher seid, fragt eure Kommilitonen oder wendet euch an die Studienberatung und habt keine Angst, mit euren Fragen auf andere zuzugehen. Im Studium geht es darum, zu lernen und zu wachsen. Es ist völlig normal, am Anfang überfordert zu sein.