Stura will mitreden und fordert Entschuldigung von Erichson
Positionspapier verabschiedet - Informations- und Aufklärungsarbeit bei Studenten

Heidelberg. (hob) Der Studierendenrat der Universität Heidelberg möchte beim Thema Kneipenöffnungszeiten in der östlichen Altstadt mitreden. "Da Heidelberg nach wie vor eine Studierendenstadt ist und das Nachtleben ein wichtiges Gut der rund 40.000 Studierenden darstellt, wäre ein Interessenausgleich zwischen den verschiedenen Parteien im Sinne aller Beteiligten", heißt es in dem Positionspapier, das das Zentralorgan der Verfassten Studierendenschaft am 22. Januar mit 37 Ja- und 4 Neinstimmen sowie 3 Enthaltungen verabschiedet hat.
Konkret geht es darum, dass der Stura einen oder mehrere Vertreter in das Aktionsbündnis entsenden will, das Bürgermeister Wolfgang Erichson beim letzten "Runden Tisch Altstadt" ins Leben gerufen hat. Das Ziel: Anwohnerinitiativen, Wirte und Stadtverwaltung sollen zu einer außergerichtlichen Einigung kommen.
Aktuell klagen nämlich 31 Altstädter vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe gegen die derzeitigen Sperrzeiten von 3 Uhr in der Nacht zum Freitag, 4 Uhr am Wochenende und 1 Uhr an den restlichen Werktagen. Sie wollen durchsetzen, dass die Kneipen werktags nur bis Mitternacht und in den Nächten auf Samstag und Sonntag bis 1 Uhr öffnen dürfen.
Der Stura könne Informations- und Aufklärungsarbeit bei Studenten leisten und über die Fachschaften Einfluss nehmen, begründet das Positionspapier die Vorteile für eine Beteiligung im Aktionsbündnis. Das komme sowohl den klagenden Anwohnern als auch der Stadt zugute, schließlich machten Studenten einen relevanten Teil der Gäste in der Altstadt aus.
Vor diesem Hintergrund verlangt der Stura eine Entschuldigung von Bürgermeister Wolfgang Erichson. Dieser hatte beim "Runden Tisch"-Altstadt zum Stura-Vertreter Joris Frenz gesagt: "Mit Ihnen will ich keinen Kompromiss finden. Sie sind nicht die einzige Gruppe in der Altstadt, sonst muss ich auch die Saufkumpane aus Neckargemünd einladen." Der Stura kontert nun: "Wir sind das demokratisch legitimierte Vertretungsorgan der Studierenden der Universität Heidelberg und vertreten als solches eine Interessengemeinschaft in dieser Angelegenheit."
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Bis ein Kompromiss gefunden ist, fordert der Stura Sperrzeiten nach der Landesregelung von 3 Uhr unter der Woche und 5 Uhr am Wochenende. Er behalte sich vor, bei Nicht-Einbeziehung in die laufenden Gespräche, zu weiteren Protestaktionen wie im Sommer 2018 aufzurufen und auf diese Art und Weise seine Interessen kundzutun.



