Reiterstaffel in der Heidelberger Altstadt

Diese "Polizisten" darf man streicheln

Erstmals waren berittene Beamte im richtigen Tageseinsatz und wurden schnell zum Fotomotiv

01.06.2018 UPDATE: 02.06.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden

Freundliche Reaktion: Gestern patrouillierte erstmals die Reiterstaffel durch die Hauptstraße: Martin Moch auf "Countdown" (rechts) und Patrizia Hartl auf "Acabit". Foto: Rothe

Von Micha Hörnle

Heidelberg. Heidelberg hat eine neue Attraktion: "Countdown" und "Acabit", zwei Deutsche Warmblüter, die am Freitag wohl das beliebteste Fotomotiv in der Altstadt waren. Denn da wurde zum ersten Mal (Die eigentliche Premiere am Dienstag verlief kürzer als geplant) offiziell für vier Stunden eine Reiterstaffel in der Hauptstraße eingesetzt. So wie es bei der Sicherheitspartnerschaft vorgesehen ist, die Stadt, Land und Polizeipräsidium am 9. Februar vereinbart haben.

Die Reiter sollen vor allem Präsenz zeigen, denn bei Straftaten können sie eher schlecht einschreiten, wie Martin Moch hoch zu Ross erklärt: "Wenn wir etwas bemerken, fordern wir über Funk Verstärkung an."

Dass die beiden Pferde bisher noch nicht im Stadtbild zu sehen waren, lag weniger am Unwillen der Bruchsaler Bereitschaftspolizei, zu der die in Mannheim stationierten Tiere organisatorisch gehören. In Heidelberg fürchtete man eher die Pferdeäpfel mitten in der Fußgängerzone. Das Problem ist nun geklärt.

Frederik Klemm, der die Sicherheitspartnerschaft vor Ort koordiniert, informiert die Stadtreinigung über die Route der Pferde. Noch hat das Zusammenspiel nicht perfekt geklappt, denn am Nachmittag lagen die Hinterlassenschaften lange auf der Hauptstraße.

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Trotzdem waren "Countdown" und "Acabit" die Stars, immer wieder mussten sich die Reiter Patrizia Hartl und Martin Moch ein und dieselbe Frage anhören, die meist weibliche Teenager stellten: "Darf man die streicheln?"

Ja, man darf, sollte aber vorher fragen. Fotografieren ist auch in Ordnung, nur Füttern ist völlig tabu. Moch kann nur von positiven Reaktionen der Passanten berichten: "Man kommt schnell ins Gespräch."

In Mannheim gehört die Reiterstaffel fast zum Stadtbild, auch in Heilbronn oder in Pforzheim wird sie regelmäßig eingesetzt - und überall das gleiche Bild: Handys werden gezückt, Fotos von Ross und Reiter gemacht, Polizist Moch meint lakonisch: "Als verdeckter Ermittler bin ich wohl verbrannt."

Die beiden Warmblüter trabten angesichts der Menschenmassen völlig gelassen durch die Hauptstraße, sie sind ja auch schon altgedient, "Countdown" ist stolze 21, "Acabit" aber auch schon 15 Jahre.

Neben der Altstadt soll die Reiterstaffel auch auf der Neckarwiese oder rund um das Ankunftszentrum Patrick Henry Village eingesetzt werden. Feste Tage dafür gibt es nicht, aber einmal in der Woche sollen die Pferde ein Gastspiel in Heidelberg geben.

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