Das ist der Stand der Corona-Pandemie in Heidelberg
Außengastronomie könnte bald möglich sein - Impfkampagne nimmt Fahrt auf - Kein Akzeptanzproblem bei Astra Zeneca

Von Anica Edinger
Heidelberg. Seit zweieinhalb Monaten verharrt die Bundesrepublik im Lockdown. Wie geht es weiter mit der Corona-Pandemie? Antworten auf diese Frage soll es am Mittwoch aus der Ministerpräsidentenrunde geben. Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner verkündete zwei Tage vor dem Treffen der Länderchefs seine ganz persönlichen Erwartungen an die Runde – und zeigte sich hoffnungsvoll, dass durch Impfen und Testen bald weitere Öffnungen möglich sein könnten. Ein Überblick über den Stand der Corona-Pandemie in Heidelberg:
> "Moderate" Neuinfektionszahlen: Seit einigen Tagen steigen die Zahlen der Neuinfektionen sowie die Sieben-Tage-Inzidenz auch in Heidelberg wieder. Am Montag meldete das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises sechs Neuinfektionen, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 42,1. OB Würzner findet diese Zahlen "moderat", wie er am Montag sagte. Angesichts der verschiedenen, hochansteckenden Virusmutationen, die auch in der hiesigen Region mittlerweile über 50 Prozent der Neuinfektionen ausmachten, habe er einen viel "sprunghafteren" Anstieg erwartet.
> Außengastronomie und Handel öffnen?: Der OB erhofft sich von der Ministerpräsidentenrunde am Mittwoch "ein bisschen Erleichterung". Unternehmen, die "hervorragende Hygienekonzepte" hätten, könne man vorsichtig wieder öffnen – vor allem auch vor dem Hintergrund erweiterter Testmöglichkeiten. Auch für die Außengastronomie könne sich Würzner eine baldige Öffnung vorstellen, wollte aber keinen konkreten Zeitpunkt nennen. Ebenso im Kulturbereich: Hier sei es denkbar und "zwingend erforderlich", wieder Veranstaltungen zu ermöglichen – wenn die Veranstaltungsräume groß genug seien. Zu den weiterführenden Schulen, die noch immer geschlossen sind, sagte Würzner auf RNZ-Nachfrage nur: "Das ist ein wichtiges Thema. Auch hier müssen wir in eine erweiterte Öffnung rein." Es müsse jetzt ein Stufenkonzept vorgelegt werden, das auch ein wenig "mittelfristiger" sei. Es sei nicht zielführend, dass etwa Blumenläden freitags erführen, dass sie montags öffnen dürften. "So etwas braucht Vorbereitung", befand OB Würzner.
> Impfnachfrage bei Über-80-Jährigen geht zurück: Die Nachfrage der Über-80-Jährigen nach Impfterminen im städtischen Kreisimpfzentrum (KIZ) im Gesellschaftshaus im Pfaffengrund sowie im Zentralen Impfzentrum im Patrick-Henry-Village (PHV), das vom Rhein-Neckar-Kreis betrieben wird, geht zurück. Das berichtete OB Würzner. Zuletzt waren immer wieder Termine mit den begehrten Impfstoffen von Biontech und Moderna frei. Das habe man auch so ans Land weitergegeben, weshalb man nun hoffe, dass demnächst auch die zweite Prioritätengruppe mit dem Impfen an der Reihe sei. Zuletzt hatte Baden-Württemberg die Liste der impfberechtigten Personen unter 65 Jahren, die sich mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff impfen lassen können, um Personen aus der zweiten Prioritätengruppe erweitert.
Auch interessant
> Alten- und Pflegeheime sind "durchgeimpft": Bewohner sowie Pflegepersonal aller 15 Alten- und Pflegeheime, die es in der Stadt gibt, haben – sofern sie es wünschten – mittlerweile beide Corona-Impfungen erhalten. Das sei vor allem den zwei mobilen Impfteams zu verdanken, die seit Januar zum Impfen in den Pflegeeinrichtungen unterwegs waren.
> Astra-Zeneca-Impfstoff kein Akzeptanzproblem: Im Gegensatz zu Berichten aus anderen Städten verkündete Würzner am Montag: "Astra Zeneca läuft bei uns problemlos." In den vergangenen Tagen mehrten sich Berichte, dass haufenweise Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers nicht verimpft werden könne. Nicht so in Heidelberg: Im Laufe dieser Woche könnten im KIZ 1600 Personen mit dem Vakzin geimpft werden, alle Termine seien ausgebucht.
> 80.000 Testkits vom Land angekommen: Das Land Baden-Württemberg hat der Stadt 80.000 Schnelltestkits für Grundschullehrer und Erzieher zur Verfügung gestellt. Das ist exakt die Anzahl an Tests, die benötigt werde, um bis zu den Osterferien das Personal an Kitas und Grundschulen in Heidelberg zwei Mal wöchentlich – wie es die Teststrategie des Landes vorsieht – zu testen. Die 80.000 Testkits sollen nun schnellstmöglich an den Schulen und Kitas verteilt werden. Die Stadt will zudem dafür sorgen, dass das Personal in den Einrichtungen in der Handhabung der Tests geschult wird, sodass diese direkt vor Ort vorgenommen werden können.
> Testzentrum am Bauhaus ist umgezogen: Das Schnelltest-Zentrum des Unternehmens Aspilos ist umgezogen – allerdings nur einige Meter: Es befindet sich nun nicht mehr auf dem Bauhaus-Parkplatz in der Eppelheimer Straße 48, sondern in der Eppelheimer Straße 68. Die Stadt übernimmt für Heidelberger weiterhin die Hälfte der Kosten eines Schnelltests (maximal 14,50 Euro) bei verschiedenen Anbietern. Eine aktuelle Übersicht, wo in Heidelberg ein Schnelltest gemacht werden kann, gibt es hier.