Fotos von früherer Tierhaltung gesucht
Für neue Infotafeln braucht der Tiergarten die Hilfe der RNZ-Leser

Mit der Erweiterung des Löwengeheges wird auch die ehemalige Bärengrube für Erdmännchen und Stachelschweine umgebaut. Zoodirektor Klaus Wünnemann, Barbara Rumer und Jana Mechler (v.l.) erläutern das Konzept. Für die alte Betonwand am linken Bildrand werden noch historische Fotos gesucht. Foto: Rothe
Von Timo Teufert
Heidelberg. Die neue Löwenanlage im Heidelberger Zoo nimmt sichtbar Formen an. Der Liegeplatz aus Sandstein ist bereits fertig und muss nur noch in die Landschaft eingepasst werden, die Fundamente für den Zaun sind gegossen, und der Zugang für die Hängebrücke ist angelegt.
Gleich neben der Löwenanlage entsteht in der ehemaligen Bärengrube ein neues Gehege für Erdmännchen und Stachelschweine. In der Bärengrube, die eines der ältesten Gehege im Zoo ist und aus den Anfangsjahren des Tiergartens in den 1930er Jahren stammt, wollen Zoodirektor Klaus Wünnemann und sein Team die Veränderungen in der Tierhaltung darstellen. Und dafür werden alte Fotos der RNZ-Leser gesucht, auf der man die frühere Tierhaltung erkennen kann.
Über eine Rampe wird man künftig auf die Talsohle des einstigen Bärengeheges - in dem zuletzt Stachelschweine und Waschbären lebten - kommen. Dort erwartet die Besucher ein Unterstand, von dem man aus die tierischen Bewohner durch große Glasscheiben beobachten kann. Außerdem entstehen für die Stachelschweine und Erdmännchen auch künstliche Höhlen, die man ebenfalls vom Unterstand einsehen kann, sowie zwei Rückzugsräume, die Termitenhügeln nachempfunden werden sollen.
"Entlang der Rampe wird die historische Betonwand der Bärengrube erhalten bleiben", berichtet Barbara Ru-mer vom Zoo-Marketing. An dieser soll eine Fotowand entstehen, die zeigt, wie sich die Tierhaltung im Zoo verändert hat. "Dafür suchen wir Bilder, die die Tierhaltung bei uns im Zoo in früheren Zeiten, also vor 1980, zeigen", präzisiert Wünnemann. Gerne können auch Anekdoten zu den Fotos mit eingesendet wer-den.
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Auf den Fotos sollte man also unbedingt etwas von den Anlagen im Zoo sehen. Rumer und ihre Kollegin Jana Mechler planen, auf den Tafeln dem historischen Bildmaterial aktuelle Vergleichsfotos gegenüberzustellen. Denn: "An der Bärengrube selbst kann man die Veränderung in der Tierhaltung gut erkennen. Früher wurde von oben auf die Tiere herabgeschaut.
Das gibt es heute nicht mehr. Heute versucht man, dass sich Besucher und Tiere auf Augenhöhe begegnen", erklärt Rumer. Daran könne man auch erkennen, dass es im Zoo nicht mehr nur um die reine Tierpräsentation wie früher gehe, sondern sich der Zoo zu einer Institution gewandelt habe, bei der Artenschutz, Bildung, Forschung und Erholung im Mittelpunkt stünden.
Gut zu erkennen ist das auch beim zukünftigen Löwengehege: An einem Teich entsteht zum Beispiel ein Zelt für Schulklassen und die Zooschule, um den Kindern dort etwas über die Berberlöwen erklären zu können. Derzeit umgebaut wird gerade der Land Rover, der mit der Motorhaube im neuen Gehege und - getrennt durch eine Glasscheibe - mit der Fahrgastzelle im Besucherbereich stehen soll.
Auf den Sitzen dürfen künftig die Besucher Platz nehmen und hoffentlich aus nächster Nähe "Binta" und "Chalid" beobachten. Damit die beiden gerne auf der Motorhaube liegen, bekommt diese ein kleines Extra eingebaut: "Unter der Haube befindet sich eine Wärmeplatte", erklärt Rumer. Wenn alles nach Plan läuft, soll die neue Anlage Ende September fertig sein.
Eine Seilbahn, die quer durch das Gehege führt, soll die Löwen zu mehr Bewegung animieren: "Daran werden wir Futterfleisch befestigen", sagt Wünnemann. Aus einem Steinbruch aus Eppingen-Mühlbach kommt die neue große Liegefläche aus Sandstein für die Löwen, von der aus die Tiere einen Überblick über die gesamte Anlage haben - inklusive Einblick in das Nachbargehege von Erdmännchen und Stachelschweinen. Und auch die bisherige Löwen-Außenanlage bleibt erhalten: "Die bleibt bestehen, um Tiere auch mal separieren zu können", berichtet Rumer. Etwa, wenn ein Tier krank ist oder es Nachwuchs gibt.
Info: Wer alte Bilder zur Tierhaltung im Zoo hat, kann diese per Post einsenden an RNZ, Stadtredaktion, Zoo-Aktion, Neugasse 2, 69117 Heidelberg oder per E-Mail an aktion@rnz.de Wichtig ist, dass Sie Ihre Adresse und eine Telefonnummer angeben. Voraussetzung für die Einsendung ist, dass RNZ und Zoo die Bilder veröffentlichen und nutzen dürfen.



