Hitze in Heidelberg

Wenn die Natur Durst hat

Stadt ist mit vier Tankwagen im Dauereinsatz und wässert Pflanzen - Auch im Zoo gibt's Abkühlung

19.07.2018 UPDATE: 19.07.2018 14:58 Uhr 2 Minuten, 28 Sekunden
Foto: PR-Video

Heidelberg. (rnz/pr/mare) Die Natur hat Durst: Heidelberger Stadtgärtner sind derzeit mit Schläuchen und Tankwagen im Dauereinsatz. Die seit Wochen andauernde Hitzeperiode macht Angaben der Stadtverwaltung zufolge den Bäumen und Pflanzen in den Heidelberger Grünanlagen zu schaffen. Und auch manche Tiere im Zoo freuen sich über eine Abkühlung.

Im Zwei-Schicht-Betrieb kämpfen sie von 5 Uhr morgens bis nach 21 Uhr gegen die extreme Trockenheit durch die andauernd hohen Temperaturen der letzten Wochen. Zwölf Mitarbeiter sind mit vier Tankwagen unterwegs, um Bäume, Sträucher und blühende Beete mit dem dringend benötigten Wasser zu versorgen.

Unterstützt werden die städtischen Mitarbeiter durch zwei externe Unternehmen, deren Teams mit jeweils einem Tankwagen unterwegs sind.

Unter der Hitze leiden besonders die Straßenbäume, da sich diese besonders stark aufheizen. Insbesondere betroffen sind frisch gepflanzte Bäume, da ihnen noch das ausgedehnte Wurzelsystem fehlt.

Derzeit hat die Bewässerung absolute Priorität, andere Arbeiten werden deshalb eventuell zurückgestellt.

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Martin Geißler vom Landschafts- und Forstamt Heidelberg erklärte, dass etwa 200.000 Liter Wasser pro Tag benötigt würden - das seien sieben volle Tankzüge voll. Er erinnert sich: "2015 hatten wir schon einmal einen heißen Sommer, da haben wir es mit Wochenenddiensten bewältigt." Aber so einen heißen Sommer wie diesen habe es zuletzt 2003 gegeben.

Auch in der kommenden Woche soll es noch warm und trocken werden, daher wurde schon ein Schichtplan erstellt. "Jetzt zum Ferienbeginn freut es die Leute nicht so, aber wir würden uns über eine Woche Landregen freuen", schmunzelt Martin Geißler.

Vor allem die Bäume an den Straßen leiden sehr unter der Hitze, da sich der Straßenraum besonders stark aufheizt. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Absterben von Bäumen zu verhindern und sie für die kommenden Generationen zu erhalten", fasst Martin Geißler vom Landschafts- und Forstamt die Situation zusammen. Besonders die frisch gepflanzten Bäume, die noch kein ausgedehntes Wurzelsystem haben, bereiten dem Fachmann Sorgen.

Beschwerden über die nicht ganz lautlosen Arbeiten gebe es übrigens kaum. Auch Autofahrer würden sich laut Martin Geißler schnell wieder abregen, wenn sie sehen, was die Stadtmitarbeiter tun.

Neben den Pflanzen leiden aber auch die Tiere unter den Temperaturen. Im Heidelberger Zoo wird den Tieren mit verschiedenen Maßnahmen wie Badebecken oder Wasserdusche Abkühlung verschafft.

Asiatische Elefanten beim Baden. Foto: Heidrun Knigge/Zoo Heidelberg

Wasserstellen in den Gehegen sind im Sommer besonders beliebt, teilt der Zoo mit. Die Elefanten-Jungbullen Tarak, Yadanar, Gandhi und Ludwig genießen das gemeinsame Bad. Im großen Außenpool ist Platz für alle vier Dickhäuter. Die jungen Elefantenbullen sind hierbei nicht zimperlich: Es wird getunkt, gespritzt und geprustet, was das Zeug hält – oftmals guckt nur noch der Rüssel aus dem Wasser.

In allen Gehegen spenden Büsche und Bäume ausreichend Schatten, sodass sich die Zootiere jederzeit in kühlere Gehegebereiche zurückziehen können. Dieses Angebot nutzen vor allem die Tiere aus weniger warmen Gebieten wie die Roten Pandas, die aus der Himalayaregion stammen.

Mit einer Wasserdusche sorgen die Tierpfleger bei den Alpakas für Abkühlung. Foto: Zoo Heidelberg

Auch eine Abkühlung per Wasserdusche ist willkommen. Die Alpakas lieben es, unter dem kühlen Wasserstrahl zu stehen. Von allen Seiten lassen sie sich von den Tierpflegern das Fell und die Haut nass machen. Das kühlt wunderbar von außen.

Kühlung von innen versprechen außergewöhnliche "Eisbomben": Der Syrische Braunbär Martin freut sich von Zeit zu Zeit über gefrorene Eisblöcke, in denen die Tierpfleger schmackhafte Fleischstückchen oder Obst versteckt haben.

Vielen Zootieren aus wärmeren Regionen macht die Hitze allerdings kaum zu schaffen - im Gegenteil genießen sie die Sonnenbäder. Dazu zählen die Berberlöwen aus den heißen Steppen und Halbwüsten Nordafrikas oder die Zwergotter aus den tropischen Regionen Südasiens.

Die Zwergotter genießen die Sonne. Foto: Trageser/Zoo Heidelberg

Info: Wer die Tiere beim Wasser- und Sonnenbaden im Zoo Heidelberg selbst beobachten möchte, hat auch nach Feierabend noch Gelegenheit dazu. Bis 19 Uhr ist der Zoo im Sommer geöffnet, letzter Einlass ist um 18.30 Uhr. Informationen zu den Öffnungszeiten, Veranstaltungsterminen und weiteren Angeboten im Zoo gibt es unter www.zoo-heidelberg.de

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