Heidelberger Zoo

Eine neue Partnerin für Sumatra-Tiger Tebo

Karis kam aus London - Raubtierhaus wieder offen - Hoffnung auf Nachwuchs

15.05.2018 UPDATE: 15.05.2018 15:15 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
Die zweijährige Karis ist aus dem ZSL London Zoo in den Zoo Heidelberg gezogen. Foto: ZSL

Heidelberg. (rnz/mare) "Karis" heißt die Neue im Heidelberger Zoo. Im Rahmen des Europäischen Zuchtprogrammes für Sumatra-Tiger wurde sie als Partnerin für Tiger Tebo ausgewählt wurde. Vergangene Woche kam die zweijährige Karis wohlbehalten aus dem ZSL London Zoo in Heidelberg an, wie der Tierpark am Dienstag mitteilt.

"Karis hat den Transport gut überstanden", berichtet Revierleiter Andreas Fackel. "Ihr neues Gehege hat sie nach der Anreise aus London entspannt betreten und verhält sich gegenüber den Tierpflegern sehr ruhig." Damit Karis sich in Ruhe an ihr neues Zuhause gewöhnen kann, blieb das Raubtierhaus vergangene Woche geschlossen und ist nun wieder zeitweise für die Zoobesucher geöffnet.

Hintergrund

Der Sumatra-Tiger ist die kleinste Unterart des Tigers und kommt ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra vor. Bereits seit 1996 steht er auf der roten Liste der IUCN und gilt als "vom Aussterben bedroht". Durch Lebensraumzerstörung und Wilderei

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Der Sumatra-Tiger ist die kleinste Unterart des Tigers und kommt ausschließlich auf der indonesischen Insel Sumatra vor. Bereits seit 1996 steht er auf der roten Liste der IUCN und gilt als "vom Aussterben bedroht". Durch Lebensraumzerstörung und Wilderei nimmt der Bestand der Sumatra-Tiger in freier Wildbahn immer weiter ab. Obwohl die Jagd auf den Sumatra-Tiger nach indonesischem Recht verboten ist, wird der illegale Handel mit Tigerprodukten, vor allem für die traditionelle chinesische Medizin, weiterhin durchgeführt. Aktuell wird das natürliche Vorkommen der Tiere nur noch auf gerade mal 370 Exemplare geschätzt, Tendenz weiter abnehmend.

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In London lebte die 2016 geborene Tigerin gemeinsam mit Vater, Mutter und Bruder auf einer Anlage. Nun soll sie in Heidelberg mit Tiger Tebo, 2009 im Naturzoo Rheine geboren, zusammengeführt werden. "Tiger sind von Natur aus Einzelgänger und treffen sich häufig nur zur Paarungszeit. Ein Aufeinandertreffen zweier Tiger ohne eine ausreichende Eingewöhnung kann böse Kämpfe und Verletzungen nach sich ziehen. Daher muss die erste Begegnung der beiden gut vorbereitet werden", weiß Kuratorin Sandra Reichler.

Bevor die beiden zum ersten Mal gemeinsam auf der Anlage sein werden, haben Karis und Tebo im Raubtierhaus ihr jeweils eigenes Revier: Dazu wurde das Innengehege in zwei mittels Kontaktgitter getrennte Bereiche aufgeteilt. Durch dieses "Schmusegitter" können sich Tebo und Karis ganz behutsam und ohne Verletzungsrisiko kennenlernen, sich gegenseitig sehen, hören und riechen. Auf den beiden Bereichen der Außenanlage werden sie sich abwechselnd aufhalten, um so den Geruch des anderen noch besser wahrzunehmen.

Bis zu ihrem ersten Treffen wird es allerdings noch einige Wochen dauern. "Wie lange, hängt ganz davon ab, wie die Tiere aufeinander reagieren. Die Tierpfleger beobachten daher das Verhalten der beiden in den nächsten Wochen besonders intensiv", erklärt Reichler weiter.

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Verstehen sich Tebo und Karis gut, hofft der Zoo auf Nachwuchs bei den Sumatra-Tigern. Damit möchte der Zoo Heidelberg einen Betrag zum Schutz dieser hochbedrohten Tiger leisten. Im Rahmen des Zuchtprogramms für Sumatra-Tiger hat der Zuchtbuchkoordinator Tigerin Karis als genetisch ideal passende Partnerin für Tiger Tebo ausgewählt.

"Ob da die beiden Raubkatzen mit uns einer Meinung sind und sich wirklich ,riechen können', müssen wir abwarten", berichtet Reichler mit einem Schmunzeln. "Natürlich wünschen wir uns gesunden Nachwuchs und freuen uns, wenn der Funke überspringt und sich eine fruchtbare Beziehung zwischen den beiden entwickelt".

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