Heidelberger Neckarpromenade

Pläne stoßen bei den Behörden auf Wohlwollen

Schifffahrtsamt will Studie Schritt für Schritt prüfen - "Wirklich sehr schöne Vorschläge"

14.06.2019 UPDATE: 15.06.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

So schön könnte die Promenade auf Höhe des Neckarmünzplatzes aussehen - Sitztreppen inklusive. Grafik: Stadt Heidelberg

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Die übergeordneten Behörden haben keine grundsätzlichen Bedenken gegen eine Neckarpromenade am Ufer der Altstadt und Bergheims angemeldet. Im Gegenteil: Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt begleitet die Pläne des Vereins Neckarorte und des Stadtplanungsamtes mit Wohlwollen, wie die stellvertretende Leiterin Johanna Reek auf Anfrage bestätigte.

Wenn an diesem Sonntag der Aktionstag Lebendiger Neckar die Menschen an den Fluss lockt, sind in Heidelberg nur die Neuenheimer und Ziegelhäuser Ufer eingebunden. Bis auch links des Neckars direkt am Wasser gefeiert werden kann, wird es noch Jahre dauern. Als Alexander Krohn, der beim Stadtplanungsamt für die Neckarorte zuständig ist, die Machbarkeitsstudie für eine Promenade vorstellte, sprach er von einem "Entwicklungshorizont von zehn Jahren". Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus, die Pläne weiter zu verfolgen.

In der Machbarkeitsstudie geht es um eine durchgehende Promenade vom Karlstor bis zum Wieblinger Wehrsteg - und zwar auf Flussniveau. Stadtbalkone und Sitztreppen, sogar eine kleine Hausbootsiedlung in Höhe des Marriott-Hotels in Bergheim - all dies können sich die Planer prinzipiell vorstellen. Teilweise könnte die Promenade auf Stegen, teilweise auf befestigtem Boden entstehen. Zugleich bietet das Projekt auch eine verkehrliche Entlastung für die B 37. Indem die Fußgänger direkt an den Fluss gelockt werden, ist oberhalb der Böschung, auf dem Niveau der Straße, eine 3,7 Kilometer Radroute denkbar, die in beiden Richtungen befahren werden kann. Auf diese Weise könnte die Stadt sogar Fördergelder einwerben.

"Herr Krohn war vor Kurzem noch einmal bei uns. Es sind wirklich sehr schöne Vorschläge, die er uns gezeigt hat", zeigt sich Johanna Reek vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt begeistert: "Jetzt muss man Stück für Stück schauen, ob sie umsetzbar sind. Es ist doch schön, die Menschen an den Neckar zu locken." Schon bei der aktuellen Neugestaltung der Anlegestelle der Weißen Flotte in der Altstadt sei das Amt beteiligt. "Während der Bauzeit halten wir den Wasserstand niedrig."

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Ob der Uferbereich für die Promenade aufgeschüttet werden sollte, oder ob schwimmende Pontons die bessere Lösung seien, könne jetzt noch nicht mit Sicherheit beantwortet werden, so Reek. Bei den weiteren Planungen müsse aber mögliches Hochwasser berücksichtigt werden. Reek: "Dabei werden ja regelmäßig ganze Baumstämme mitgerissen." Dadurch könnten auch Bauten direkt am Fluss gefährdet sein.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) ist als obere Wasserbehörde noch nicht im Spiel, wie Sprecherin Irene Feilhauer betonte: "Wir werden nur tätig, wenn jemand gegen die städtischen Pläne Widerspruch einlegt." So etwas gab es zum Beispiel, als der Naturschutzbund Heidelberg gegen die Erweiterung des Marriott-Hotels und das sieben Meter breite Terrassendeck am Ufer vorging. Das RP stoppte den Bau vorläufig, weil er zu sehr in den Gewässerrandstreifen eingreife. Konkret ging es um eine massive Stahlträgerkonstruktion.

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