Für Bauarbeiten werden fünf Bäume gefällt
Ersatzbäume sollen nach Baumaßnahmen gepflanzt werden - Gebäude wird entkernt, die Kinosäle abgerissen - Platz für neuen Supermarkt

Am Theaterplatz beginnen die Vorbereitungen für den Abriss der alten Kinosäle (rechts). Foto: Philipp Rothe
Heidelberg. (hob) Die Bauzäune am Theaterplatz zeigen: Die Arbeiten am Wormser Hof haben begonnen. Seit Ende Mai werden die ehemaligen Lux-Harmonie-Kinos entkernt, danach wird der große Anbau abgerissen. Die eigentlichen Abbrucharbeiten sollen erst in den Schul- und Theaterferien erfolgen - von August bis September. Damit möchte der Bauherr Rücksicht auf die direkte Nachbarschaft nehmen. Denn in der Theaterstraße würden sowohl die Besucher von Schauspiel und Oper, aber vor allem die Kinder der Friedrich-Ebert-Grundschule durch den Baustellenverkehr gestört und gefährdet.
Wenn die alten Kinosäle abgerissen sind, wird am Theaterplatz ein neuer Anbau entstehen - dort plant der Anbieter "Tegut" einen Supermarkt. Bereits in den nächsten Tagen werden fünf Bäume - vier Ginkgos und eine Robinie - gefällt, wie die Stadt Heidelberg mitteilt. "Nach Abschluss der Baumaßnahmen werden auf Kosten des Bauherrn Ersatzbäume gepflanzt", heißt es weiter. Zwei Linden und die Platanen am benachbarten Theaterplatz blieben erhalten. Diese Bäume sollen während der Bauarbeiten geschützt werden. Das Vorgehen sei mit dem städtischen Landschafts- und Forstamt sowie dem Umweltamt abgestimmt.
Unterdessen geht die Diskussion um den Baustellenverkehr und vor allem die spätere Anlieferung des Supermarkts weiter. Denn ausgerechnet in der Theaterstraße, wo neben der Ebert-Grundschule auch noch der Anna-Blum-Spielplatz liegt, soll durch den Tegut-Markt mehr Verkehr angezogen werden. Dort, wo im Januar 2016 ein neunjähriger Schüler von einem Lieferwagen überrollt wurde und tödlich verunglückte.
Während der Bauschutt und die -materialien nach den bisherigen Plänen wie schon beim Theaterneubau über die obere Plöck und an der Universitätsbibliothek vorbei transportiert werden soll - der Verkehr würde über Ampeln geregelt -, ist in der Frage der Supermarkt-Anlieferung noch nichts entschieden. Eltern der Ebert-Grundschüler und Anwohner fordern, dass die Lastwagen über die Hauptstraße oder über die B 37 und die Schiffgasse anrollen sollen. Doch in beiden Fällen würden sie dann durch oder über die stark frequentierte Fußgängerzone fahren.
Um einen Kompromiss zum weiteren Vorgehen zu finden, soll es weitere Abstimmungsrunden mit der Bürgerschaft, den Bürgerinitiativen, dem Bezirksbeirat, dem Theater, der Schule, dem Supermarkt und dem Bauherrn geben. Nach Abschluss der Arbeiten am Wormser Hof soll der Theaterplatz neu gestaltet werden.