Heidelberg

Stadt will bürgerschaftliches Engagement in Stadtteilen stärken

Für mehr Identifikation mit dem Umfeld und bessere Nachbarschaft. Ein Budget im Haushalt  ist eingeplant.

12.04.2023 UPDATE: 12.04.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden

Rathaus Heidelberg. Foto: Reinhard Lask

Heidelberg. (RNZ) Die Stadt Heidelberg fördert künftig bürgerschaftliche Projekte in den Stadtteilen: Der Gemeinderat hat kürzlich in seiner Sitzung einstimmig die Bereitstellung von Stadtteilbudgets beschlossen. Sie dienen der unbürokratischen Förderung von Projekten, die dem jeweiligen Stadtteil und seinen Bewohnern zugutekommen. Sie werden selbstständig umgesetzt, die Stadt fördert Engagement und Eigeninitiative in den Stadtteilen.

Im laufenden Jahr stehen insgesamt 180.000 Euro bereit, im nächsten Jahr mit 360.000 Euro sogar die doppelte Summe. Über die Vergabe der Mittel für Projekte entscheidet in jedem der 15 Stadtteile ein eigenes Gremium. Das Konzept wurde bei einem Workshop mit Bezirksbeiräten, Stadträten sowie Vertretern der Stadtteilvereine und der Quartiersmanagements ausgearbeitet.

Die Stadt fördert Projekte von der Bürgerschaft für die Bürgerschaft. Entscheidend für die Förderung ist, dass sie mindestens eines der folgenden Ziele verfolgen: Identifikation mit dem Stadtteil fördern, Begegnungen im Stadtteil ermöglichen, zur Imageverbesserung des Stadtteils beitragen, nachbarschaftliche, interkulturelle oder generationenübergreifende Kontakte stärken, Integration, Inklusion und soziale Teilhabe fördern, zur Belebung der Kultur beitragen, Sport und Gesundheit fördern, das Wohnumfeld oder öffentliche Flächen und Plätze aufwerten, Selbsthilfe und Bürgerengagement ermöglichen und stärken und zu Natur-, Umwelt- und Klimaschutz beitragen.

Verschiedene Gruppen können eine Förderung für ein Projekt beantragen: Initiativen, Vereine, Nachbarschaften, Einzelpersonen, Stadtteilvereine und der Bezirksbeirat. Ausgeschlossen von einer Förderung sind politische Parteien, Fraktionen und Gruppierungen. Kommerzielle Institutionen sollen grundsätzlich keine Förderung erhalten.

Bis die ersten Förderanträge eingereicht werden können, wird es noch etwas dauern. Zunächst müssen der städtische Haushalt 2023/24 verabschiedet und die Mittel tatsächlich bereitgestellt werden. Wie das schlanke Antragsverfahren aussehen wird, gibt die Stadt in Kürze bekannt.

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Über Förderanträge entscheidet ein unabhängiges Stadtteilgremium, das den jeweiligen Stadtteil möglichst breit abbildet. Das Stadtteilgremium besteht aus je drei Vertretern, die der Bezirksbeirat benennt, drei Vertretern aus Vereinen oder Stadtteilvereinen und sechs zufällig ausgewählten Einzelpersonen.

Um jungen Menschen Mitsprache zu ermöglichen, sollen mindestens zwei Gremiumsmitglieder jünger als 27 Jahre alt sein. Das Stadtteilgremium entscheidet mit Zweidrittelmehrheit über die Förderung bei Anwesenheit von mindestens 50 Prozent der Mitglieder. Antragsteller können ihr Projekt vorstellen.

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