Heidelberger Aktionsbündnis formiert sich gegen den geplanten Betriebshof

Der große Ochsenkopf soll eine Grünfläche bleiben: Die Bürgerinitiative Bergheim, der Nabu, der BUND und der Arbeitskreis Nachverdichtung im Bürgernetz Heidelberg haben sich dafür zusammengeschlossen.

27.09.2016 UPDATE: 28.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden

Für den Betriebshof müsste auch die OEG-Trasse zwischen Hauptbahnhof und der Haltestelle "Berufsschule" verlegt werden. Foto: Philipp Rothe

Heidelberg. (tt) Gegen die geplante Verlegung des Betriebshofes der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) von der Bergheimer Straße an den Großen Ochsenkopf regt sich schon im Vorfeld der Bezirksbeiratssitzung am Donnerstag (18 Uhr, Neuer Sitzungssaal im Rathaus, Marktplatz 10) Widerstand. Die Bürgerinitiative Bergheim, der Nabu, der BUND und der Arbeitskreis Nachverdichtung im Bürgernetz Heidelberg haben sich dafür in einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen. Sie lehnen jegliche Bebauung des Großen Ochsenkopfs ab.

Das Aktionsbündnis ist generell gegen die "Vernichtung" weiterer Grünflächen im westlichen Bergheim. Vor allem der Große Ochsenkopf sei als Fläche wichtig für die Stadtökologie, für das Stadtklima und habe eine große Bedeutung für das soziale Leben im westlichen Bergheim, heißt es in einer Mitteilung. Über die Fläche, die das Aktionsbündnis als "grüne Luftschneise" bezeichnet, werde der Wind aus dem Neckartal in die angrenzenden Gebiete bis in den Pfaffengrund getragen und versorge sie so mit Frischluft. Der geplante Baukörper stünde diesem im Weg und würde das Bioklima negativ beeinflussen. "Das Stadtklimagutachten 2015 empfiehlt deshalb, diese Fläche nicht zu bebauen", heißt es vom Bündnis.

Die Fläche zeichne sich zudem durch eine reiche Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen aus und sei für die Bergheimer "die letzte, intakte größere Grünfläche", die als Begegnungs- und Erholungsfläche genutzt werde.

"Bergheim-West ist bereits jetzt mit allen möglichen gesamtstädtischen Funktionen und Aufgaben überlastet: Verkehr, öffentliche Einrichtungen, Hotels, usw.", schreibt das Bündnis. Das Quartier habe nun mehr Schonung verdient, nachdem der Gemeinderat eine Teilbebauung des Penta-Parks genehmigt habe. "Nun soll also auch noch das letzte grüne Refugium in Bergheim-West verschwinden. Wir meinen: Das kann und darf nicht sein."

Das Aktionsbündnis wünsche sich zwar einen bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr und habe nichts gegen einen modernen Betriebshof, doch "dafür dürfen nicht zentral gelegene grüne Freiflächen bebaut werden". Insgesamt neun Standorte wurden im Vorfeld von der Stadt und der RNV geprüft: "Die vorliegende ablehnende Bewertung alternativer Standorte überzeugt uns nicht", heißt es weiter. Das Bündnis bezweifelt auch, dass das Land den Ausbau des Betriebshofes am bisherigen Standort nicht fördern will, weil dort ein "abschnittsweises" Bauen nicht möglich sei.

Auch interessant
: RNV will den Heidelberger Betriebshof an den Großen Ochsenkopf verlegen
: Zuschüsse gibt's nur für den Betriebshof am Ochsenkopf
: Betriebshof-Verlagerung: Heidelberger Räte fordern mehr Infos ein
: Zieht der Heidelberger Betriebshof jetzt doch um?
: Betriebshof: War eine geringere Förderung absehbar?
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.