Betriebshof-Verlagerung: Heidelberger Räte fordern mehr Infos ein

Kritik am Gemeinderat beim Thema Betriebshofverlagerung

15.04.2016 UPDATE: 19.04.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden

Die Hallen des Betriebshofes in Bergheim sind eigentlich nur für die älteren, kürzen Straßenbahnen ausgelegt. Die neueren Variobahnen sind allerdings zwölf Meter länger, weshalb für Reparaturen viel rangiert werden muss und ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich ist. Foto: Rothe

Bergheim. (ths) Im Prinzip verbarg die Tagesordnung des Bezirksbeirats keinen Sprengstoff, es ging nur um die Fahrbahnerneuerung der Sofienstraße zwischen Friedrich-Ebert-Anlage und Neckarstaden und der damit verbundenen erhöhten Sicherheit des Fahrradweges. Beim Punkt "Verschiedenes" hagelte es dann aber Kritik, insbesondere bei Bezirksbeirätin Marion Weber von der Bunten Linken. Sie prangerte an, dass sie die neuesten Informationen zur geplanten Fußgänger- und Fahrradbrücke von Bergheim ins Neuenheimer Feld aus der RNZ erfahren musste. "Der Gemeinderat muss endlich Farbe bekennen", versuchte Sitzungsleiter Hans-Joachim Schmidt Dampf aus dem Kessel zu nehmen, was aber nicht gelang, da danach sich die Kritik daran entzündete, dass man die Erwägung von Stadt und RNV, den Betriebshof in den "Großen Ochsenkopf" zu verlegen, ebenfalls aus der RNZ erfahren hatte. "Warum werden wir nicht rechtzeitig informiert?", lautete der Vorwurf der streitbaren Rätin zur Standortfrage. Schmidts Konter, der Gemeinderat sei autark und wolle daher eine Überprüfung, prallte an ihr ab und sie ließ ihre Kritik am Gemeinderat ins Protokoll eintragen. Bei der nächsten Sitzung am 5. Juli soll die Thematik nun möglicherweise zusammen mit den Gremien aus Wieblingen und der Bahnstadt beraten werden.

Sofienstraße wird ab Juli saniert

Dazu stellte Johannah Illgner (SPD) einen vorformulierten Antrag, in dem es heißt, "mehrere Standorte in Betracht" zu ziehen und einen umfassenden Sachstandsbericht zu "Umfang und Sinn der stattgefundenen Vermessungsarbeiten westlich des Hauptbahnhofs am Schwarzen Weg" vorzulegen, auch zum "Zeithorizont der Planungen" und zur Finanzierung. Dieser Antrag wurde genauso einstimmig angenommen wie Illgners zweiter, in dem es darum geht, einen weiteren Bericht "über geplante Entwicklungsmaßnahmen" und deren Perspektiven im Stadtteil zu unterbreiten, zusätzlich "gesondert auf den Bebauungsplan Großer Ochsenkopf" einzugehen.

Zuvor lieferte Christian Menzel vom Tiefbauamt Details zum 900 000-Euro-Projekt "Sofienstraße". Bei dem ersten Bauabschnitt zwischen Friedrich-Ebert-Anlage und Plöck ab dem 28. Juli bleibt eine Spur befahrbar. Bei den Baumaßnahmen zwischen der Plöck und den Neckarstaden erfolgt dann eine Vollsperrung, die ab dem 19. August beginnt und bis zum 11. September dauert. "Es wird großräumig umgeleitet." Die Fahrspuren sollen ihre Breite behalten, die Fahrradspur wächst allerdings auf 1,85 Meter.

Ob statt der demontierten Fahrradständer zwischen Plöck und Hauptstraße nach dem Umbau Bänke zwischen den Bäumen aufgestellt würden, wie es ein Bezirksbeirat fragte, hielt Schmidt angesichts der hohen Fahrzeugdichte eher für einen Aprilscherz.

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