Das Sirenennetz kommt noch in diesem Jahr
Haupt- und Finanzausschuss gab Mittel frei. Eile ist wegen des Bundesförderprogramms geboten. Die Planung ist bereits weit fortgeschritten.

Heidelberg. (ani) Die Stadt bekommt ein neues Sirenennetz – und das schneller als ursprünglich vorgesehen. Im letzten Haupt- und Finanzausschuss beschlossen die Stadträte mit überwältigender Mehrheit, dass Mittel für den Wiederaufbau eines Sirenennetzes in Höhe von 535.000 Euro noch in diesem Jahr bereitgestellt werden. 175.750 Euro bekommt die Stadt zusätzlich aus einem Sirenenförderprogramm des Bundes – das ist der höchste Zuschuss unter allen Städten im Regierungsbezirk Karlsruhe.
Die Bundesförderung ist auch der Grund dafür, weshalb mit dem Sirenen-Warnsystem nun alles so schnell geht: Die Förderung ist an die Bedingung gekoppelt, dass der Aufbau des Netzes bereits in diesem Jahr baulich abgeschlossen wird. Dann warnen die Sirenen im Fall von Katastrophen oder anderen Gefahrenlagen mittels eines akustischen Signals.
Stadträtin Hilde Stolz (Bunte Linke) befand zum Thema: "Wir tun gut daran, das so schnell wie möglich umzusetzen." Wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung im Notfall über Sirenen gewarnt werden kann, das habe man nicht zuletzt an der Flutkatastrophe im Ahrtal im vergangenen Jahr gesehen. Gerade ältere Menschen seien auf diese Art der Warnung angewiesen – zumal die beiden Warn-Apps auf dem Smartphone, "Nina" und "Katwarn", häufig nicht so funktionierten, wie man sich das vorstelle, so Stolz. Im Falle der Stadträtin hätten die Apps zuletzt nicht etwa automatisch eine Warnung angezeigt, sondern erst bei proaktivem Abrufen der App. Heiko Holler, Chef der Heidelberger Berufsfeuerwehr, erklärte, dass die Sirenen auch mit den beiden Apps gekoppelt werden. Generell meinte Holler: "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das Sirenen-Netz aufzubauen." Schließlich seien viele Kommunen in den vergangenen Monaten "auf diesen Zug aufgesprungen". Holler erwartet deshalb im Sirenen-Bereich in den nächsten Jahren eine Preissteigerung. Heidelberg habe allerdings einen Vorteil gegenüber anderen Kommunen: "Wir sind in der Planung schon sehr weit." Die Standortsuche für die Sirenen ist abgeschlossen und der Beschallungsplan erstellt.
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Die Sirenen werden der Verwaltungsvorlage zufolge bis auf zwei Ausnahmen auf den Dächern von Bestandsgebäuden montiert, die überwiegend der Stadt oder der Gesellschaft für Grund und Hausbesitz gehören. Auch die privaten Eigentümer von infrage kommenden Gebäuden haben Zustimmung signalisiert. Zwei Sirenen müssen voraussichtlich auf frei stehenden Masten installiert werden, was laut Stadt wesentlich kostenintensiver ist.