Heidelberg

Angriff auf Joggerin - Polizei stellt Tat nach (plus Video/Fotogalerie)

Vier Wochen nach dem Verbrechen fehlt vom Täter noch immer jede Spur. Die Ermittler hoffen jetzt auf noch mehr Hinweise.

06.04.2018 UPDATE: 06.04.2018 12:00 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden
Foto: PR-Video

Von Sebastian Riemer

Heidelberg. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen im Fall des schweren Angriffs auf eine Joggerin in Heidelberg noch einmal intensiviert. Dazu wurde das schockierende Verbrechen vom 7. März 2018 heute direkt am Tatort rekonstruiert. An einem Mittwoch vor vier Wochen hatte ein unbekannter Mann gegen 12.40 Uhr auf dem Leinpfad am Neckarkanal in Handschuhsheim eine 47-jährige Joggerin mit einem Stein mehrfach auf den Kopf geschlagen. Die Frau wehrte sich damals massiv und kam mit Kopfverletzungen davon, der Täter flüchtete zu Fuß.

Bislang gingen bei der Polizei 107 Hinweise ein. Doch da noch keine heiße Spur dabei ist, führten die Ermittler heute - genau 30 Tage nach dem Verbrechen - die sogenannte Tatortrekonstruktion durch. Dabei werden verschiedene mögliche Versionen der Tat mit Polizisten, die Täter und Opfer spielen, nachgestellt. Die Rekonstruktion wird auch gefilmt und die Aufnahmen können später eventuell vor Gericht verwendet werden.

"Die Ermittler erhoffen sich durch die Tatort- und Tatrekonstruktion weitere Erkenntnisse, wie es genau gewesen sein könnte", sagt Polizeisprecher Christoph Kunkel gegenüber der RNZ. "Und natürlich wollen wir auch die Öffentlichkeit noch einmal auf den Fall aufmerksam machen. Deshalb haben wir die Medien heute mit dazu eingeladen." Die eigentliche Rekonstruktion der Geschehnisse durften die Medienvertreter aber aus nachvollziehbaren Gründen nicht mit ansehen: Denn mögliches Täterwissen soll natürlich nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Die 47-jährige Joggerin hat sich inzwischen gut erholt und die Kopfwunden sind weitgehend verheilt. Täter und Opfer hatten sich nicht gekannt. Die Frau hatte den Mann bereits 300 Meter, bevor er auf sie einschlug, gesehen, als dieser sich an einer Bank dehnte. Deshalb erkannte sie ihn dann wieder, als sie sich gegen seine Schläge wehrte. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes. Da der Täter sich seinem arglosen Opfer zunächst von hinten näherte, könnte ein Gericht das Mordmerkmal der Heimtücke als erfüllt ansehen.

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Bereits wenige Tage nach der Tat hatte die Polizei im Umfeld des Tatorts mit Flyern und Plakaten, die ein Phantombild des Täters zeigen, nach Zeugen und Hinweisgebern gesucht. Der Täter soll laut der Joggerin 25 bis 30 Jahre alt und schlank sein. Er hat eine helle Hautfarbe und trug bei der Tat eine schwarze Jogginghose mit seitlich weißen Streifen und einen dunkelgrauen Kapuzenpullover. Wer Hinweise geben kann, meldet sich bei der Kriminalpolizei unter Telefon: 0621/174-4444.

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