Alt-Stadträtin wettert gegen ihre SPD

Werner-Jensen: SPD ignoriert im Sperrzeitenstreit die Anwohner

01.12.2016 UPDATE: 02.12.2016 06:00 Uhr 54 Sekunden

Karin Werner-Jensen. Archiv-Foto: Hentschel

hob. Früher saß Karin Werner-Jensen selbst für die SPD im Gemeinderat, doch als Vorsitzende des Vereins Alt-Heidelberg kritisiert sie ihre Genossen nun scharf. Grund dafür ist eine Entscheidung des SPD-Kreisparteitags, der sich gegen längere Sperrzeiten in der Altstadt ausgesprochen hatte. "Nach dem Willen der SPD sollen die Kneipen also weiterhin werktags bis 3 Uhr und am Wochenende bis 5 Uhr offen sein", ärgert sich Werner-Jensen in einer Stellungnahme, die sie für ihren Verein abgibt. Die Sozialdemokraten ignorierten mit diesem Votum die Erfahrungsberichte der Polizei und die aktuellen Lärmmessungen. "Die Gewalttaten häufen sich und die gemessenen Lärmwerte sind nach allen Gutachten erwiesenermaßen gesundheitsschädlich", sagt Werner-Jensen.

Nichtsdestotrotz habe die Mehrheit der Kreisdelegierten, unter ihnen, laut Werner-Jensen, 23 Jusos und 16 ältere Mitglieder, auf der letzten Sitzung mit 23:16 für die "bürgerfeindlichen Kneipenöffnungszeiten" gestimmt. "Die SPD und Juso-Stadtrat Andreas Grasser ignorieren damit die Meinung aller Bürgervertretungen in der Altstadt, des Stadtteilvereins Alt-Heidelberg, der Bürgerinitiative ,Leben in der Altstadt’ (Linda), die Aussagen der Stadtverwaltung, der Polizei, des Kommunalen Ordnungsdienstes, der eigenen SPD-Bezirksbeiräte samt großer Teile der eigenen SPD-Fraktion", so Werner-Jensen.

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Der Vorschlag der Delegierten, den Gebietscharakter der Altstadt wegen der hohen Gaststättenkonzentration zum "Sondergebiet" umzuwidmen, schlage dem Fass den Boden aus, so Werner-Jensen weiter. Denn dann würden für den Bereich höhere Lärmrichtwerte gelten. "Das ist ein Schlag gegen die Bürger in der Altstadt", regt sich die Vereinsvorsitzende auf. Und droht: "Auch in der Altstadt sind 2017 Wahlen."

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