Gegen das Clubsterben

Heidelberg bekommt Förderprogramm für Clubs

80.000 Euro im Haushalt bereitgestellt - Pro Veranstaltung sind 1000 Euro möglich

18.03.2019 UPDATE: 19.03.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 7 Sekunden
Das alteingesessene "Cave 54" in der Krämergasse ist einer der ältesten Clubs in der Altstadt Heidelbergs. Dort spielen regelmäßig Bands, an den Wochenenden legen häufig DJs auf. Foto: Alex

Heidelberg. (pne) Hamburg hat es schon, Stuttgart hat es schon - jetzt soll auch Heidelberg ein eigenes Förderprogramm für Clubs bekommen. Um dem Phänomen des "Clubsterbens" zu begegnen, haben das Kulturamt und Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft erste Konsequenzen gezogen.

In den Doppelhaushalt 2019/2020 hat der Gemeinderat bereits 80.000 Euro für die Clubförderung eingestellt. "Als Sofortmaßnahme wollen wir aus diesen Geldern eine unbürokratische Livemusikförderung auflegen", erklärt Dr. Andrea Edel, Leiterin des Kulturamtes, in einer Pressemitteilung. Zum einen sollen Clubbetreiber bei der Veranstaltung von Konzerten unterstützt werden, zum anderen will man Künstlern aus der Region dadurch mehr Auftritte ermöglichen.

Förderberechtigt sind laut Stadt Musikspielstätten, "die regelmäßig musikalische Veranstaltungen durchführen". Um wie viele Veranstaltungen es sich dabei genau handelt, ist noch nicht klar. Unter Livemusik fällt den Vorstellungen des Kulturamtes zufolge live gespielte Instrumentalmusik, Gesang von Solisten, Duos, Ensembles und Bands oder auch DJs. Coverbands sollen dagegen nicht von der Förderung profitieren. Geplant ist, dass Clubbetreiber für jede Veranstaltung höchstens 1000 Euro beantragen können.

Das Förderkonzept, das in Absprache mit dem Verein "Eventkultur Rhein-Neckar" entwickelt wurde, wird nächsten Dienstag, 26. März, im Jugendgemeinderat und am 4. April im Ausschuss für Bildung und Kultur vorgestellt. Voraussichtlich am 27. Juni soll dann auch der Gemeinderat das Konzept absegnen.

Danach können sich Clubbetreiber um das Fördergeld bewerben. Neben der finanziellen Förderung hat das Kulturamt auch einen "Runden Tisch" ins Leben gerufen. Dieser soll dem regelmäßigen Austausch mit der Heidelberger Clubszene dienen und hat bereits zweimal getagt.

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Im vergangenen Jahr untersuchten das Geographische Institut im Auftrag der Stadt und der Verein "Eventkultur" mit jeweils einer eigenen Analyse das vermeintliche Phänomen des "Clubsterbens". Beide Studien kamen zum mehr oder wenigen gleichen Ergebnis: Das Heidelberger Clubleben braucht mehr Förderung.

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