Deutschland-Tour in Heidelberg

Nach 30 Sekunden war alles vorbei

Volksfeststimmung in Ziegelhausen - 200 Menschen jubelten den Radlern zu - Jetzt will der OB mehr

26.08.2018 UPDATE: 27.08.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 28 Sekunden
Am Sonntag rasten die Radprofis bei der letzten Etappe der Deutschland-Tour durch Ziegelhausen - und am Straßenrand jubelten die Heidelberger. Foto: Rothe

Von Arnd Janssen

Heidelberg. Mit Geschwindigkeiten von über 50 Stundenkilometern rollen die Radfahrer durch Ziegelhausen. In der Ortsmitte müssen sie zwei 90-Grad-Kurven passieren - aber das ist noch lange kein Grund, stark abzubremsen. Deshalb müssen die Zuschauer am Wegesrand schnell ihre Köpfe drehen, um wenigstens einen kurzen Blick auf die Radprofis zu erhaschen.

Sonntag, kurz nach 13 Uhr: Die rasanten Teilnehmer der Deutschland-Tour kommen bei der vierten und letzten Etappe des Radrennens auch in Ziegelhausen vorbei. Tatsächlich stehen rund 200 Heidelberger am Straßenrand, um die Radler anzufeuern.

"Heidelberg Marketing" hat im Ortskern ganz kurzfristig noch ein kleines Bühnenprogramm auf die Beine gestellt. Und das ist auch gut so, denn nach rund 30 Sekunden ist das Hauptfahrerfeld auch schon vorbeigerauscht.

Auch Sportkreis-Chef Gerhard Schäfer, OB Eckart Würzner und MLP-Gründer Manfred Lautenschläger (v.l.) schauten zu. Foto: Rothe

Zunächst rasen zwei Ausreißer vorbei - so schnell, dass manche Zuschauer sie fast verpassen. Aber als der Übertragungshubschrauber des Fernsehens dann dicht über Ziegelhausen kreist, reißen viele vergnügt ihre Arme hoch und winken nach oben. Viele sind "nur" aus Neugierde da und wissen über Radsport gar nicht so viel - aber die Stimmung ist richtig gut. Den größten Jubel gibt es, als der allerletzte, etwas abgehängte Rennfahrer das Nadelöhr in der Kurve passiert und sich vom Applaus der Zuschauer noch mal nach vorne peitschen lässt.

Auch interessant
Deutschland-Tour in Neckargemünd: Lieber "Liebe am Fjord" statt Radler in der Region
Deutschland-Tour in der Region: "Das sieht bei denen so leicht aus"
Deutschland-Tour in Eppingen: Wusch, wusch, dann war’s fast schon vorbei
Deutschland-Tour 2018: Die RNZ radelte die Tour-Strecke durch die Region ab (plus Video)

Mit Bierwagen, Bratwurststand und stimmungsvoller Musik von den Blasmusikanten der Ziegelhäuser Karnevalsgesellschaft kommt rund um das Radsportereignis echte Volksfest-Atmosphäre auf. Der Ziegelhäuser Lorenz Meyer freut sich über den "Haufen Leute, die gekommen sind". Meyer ist Radsportfan und denkt gleich mal weiter: "Das ist heute hier schon gut für Ziegelhausen. Aber ein Traum wäre natürlich Heidelberg als Etappenort der Deutschland-Tour."

Das würde auch Oberbürgermeister Eckart Würzner gefallen, der selbst in Ziegelhausen wohnt. In voller Radmontur ist er gekommen - und sagt: "Wir wollen Heidelberg weiter oben auf der Radsportagenda platzieren." Er hofft, seine Stadt künftig noch fester in die Deutschland-Tour einbinden zu können. "Der erste Schritt wäre, Etappenziel zu sein." Dafür will er sich einsetzen. Und er träumt schon weiter: Vielleicht könne irgendwann sogar die Tour de France in Heidelberg vorbeischauen.

Sportkreis-Chef Gerhard Schäfer malt sich unterdessen aus, wie eine Deutschland-Tour-Etappe nach Heidelberg aussehen könnte: "Eine klassische Bergankunft auf dem Königstuhl wäre denkbar. Die Infrastruktur ist dort oben sehr gut geeignet und würde die Verkehrsbehinderungen aus dem Zentrum raushalten."

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.