Hopp kauft keine neuen Curevac-Aktien
Die Beteiligung des SAP-Mitgründers sinkt auf 37,5 Prozent. Die Kapitalerhöhung bringt mehr als erhofft.

Von Matthias Kros
Heidelberg. Die Beteiligung von Dietmar Hopp an dem Tübinger Biotech-Spezialisten Curevac, dessen Corona-Impfstoff im Sommer 2021 spektakulär gescheitert war, sinkt weiter. Grund ist die jüngste Kapitalerhöhung von Curevac, der sich die Heidelberger dievini Hopp BioTech Holding GmbH, in der der SAP-Mitgründer seine Biotech-Aktivitäten gebündelt hält, nach eigener Auskunft nicht angeschlossen hatte.
Die Beteiligung an Curevac sei damit auf insgesamt 37,5 Prozent gesunken, bestätigte dievini-Geschäftsführer Mathias Hothum am Dienstag auf Anfrage. Vor der Kapitalerhöhung hatte der Anteil noch bei rund 45 Prozent gelegen. Hopp war 2005 über dievini bei Curevac eingestiegen, zeitweise hielt der Mäzen mehr als 80 Prozent der Anteile.
"Die Kapitalerhöhung, die von den Curevac-Aktionären aus dem Familienkreis Hopp, insbesondere natürlich dievini, sehr positiv unterstützt wurde, ist überaus erfolgreich verlaufen", bilanzierte Hothum. Sie sei mehrfach überzeichnet gewesen, so dass das Angebot der Emission von 200 auf 250 Millionen US-Dollar erhöht worden sei. "Aufgrund der starken Nachfrage neuer Investoren war eine Teilnahme von uns, als Ankerinvestor, nicht erforderlich", begründete Hothum den eigenen Verzicht auf die frischen Aktien. Die Gesellschaft sei damit derzeit solide finanziert.
Curevac hatte am vergangenen Freitag mitgeteilt, 250 Millionen Dollar an frischem Kapital eingesammelt zu haben. Die Investmentbanken Goldman Sachs, Jefferies und SVB Securities hätten 27 Millionen Stammaktien für je 9,25 Dollar bei Investoren untergebracht. Ursprünglich war Curevac nur von Erlösen in Höhe von 200 Millionen Dollar ausgegangen.
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Nachdem die Tübinger bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs 2021 gescheitert waren, hatten ihnen viele Finanzmarktexperten eine derart erfolgreiche Kapitalerhöhung nicht zugetraut. Zuletzt hatte Curevac aber mit erfreulicheren Nachrichten über laufende Studien zu ihren Grippe- und Corona-Impfstoffen aufwarten können.
Das Tübinger Unternehmen ist an der US-Börse Nasdaq notiert und hat seinen rechtlichen Sitz in den Niederlanden. Auch der Bund hatte sich über die KfW-Bank im Juni 2020 an Curevac finanziell beteiligt. Bei der jetzt durchgeführten Kapitalerhöhung blieb aber auch die KfW außen vor. Die Beteiligung des Bundes sank damit nach Auskunft einer Curevac-Sprecherin von 16 auf nur noch 13 Prozent.