Erster Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt
Für 170 Millionen Euro wird das Klinikum komplett gemacht

Manne Lucha, Minister für Soziales und Integration Baden-Württemberg (2 v.l.) übergab einen Scheck an (v.l.): Dr. Thomas Jendges, Geschäftsführer der SLK-Kliniken, Oberbürgermeister Harry Mergel und Landrat Detlef Piepenburg. Foto: SLK-Kliniken
Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. Das Klinikum am Gesundbrunnen erhält in seinem zweiten Bauabschnitt in Bezug auf die architektonische Gliederung den "fünften Finger". Ähnlich der menschlichen Anatomie ist die Klinik erst dann, wie eine Hand, voll funktionsfähig. Der Komplex der Kliniken am Gesundbrunnen war schon von Anfang an so geplant, dass mit diesem zweiten Bauabschnitt das zwischen 2012 und 2016 errichtetet Klinikum zur Ausschöpfung aller möglichen Synergieeffekte - und damit auch seiner Wirtschaftlichkeit - in dieser Stufe nochmals um 400 Betten und weitere Funktionsbereiche ergänzt werden soll.
Zum Ersten Spatenstich kamen neben einer Reihe von politischer Prominenz auch viele Mitarbeiter, Ärzte und Pfleger. Sie waren, wie schon bei den Baumaßnahmen zuvor, in die Planung mit einbezogen worden. Neben "eitel Sonnenschein" herrschte darüber hinaus auch ausgesprochen gute Laune bei allen Beteiligten. Ebenso bei Sozialminister Manne Lucha, der einen Scheck in Höhe von 82,5 Millionen Euro mitbrachte, den Anteil des Landes an den insgesamt 170 Millionen Euro Baukosten, von denen dann noch jeweils 43, 5 Millionen auf Stadt und Landkreis entfallen. Sie hatten als Krankenhausträger schon im Vorjahr ein Finanzierungskonzept verabschiedet, das auch die Standorte Möckmühl und Brackenheim mit einschließt. Noch beim ersten Bauabschnitt war die Mitfinanzierung der Baumaßnahmen durch die Kliniken selbst ein Thema, heute weiß man, dass dies aus eigener Kraft nicht mehr zu schaffen ist.
Indirekt ging Manne Lucha in seiner Rede auch darauf ein, dass die strukturellen Prozesse im Gesundheitswesen auch die Standorte betreffen, dies aber noch nicht allen Menschen verständlich sei. Man könne sich keine konkurrierenden Doppelstrukturen leisten. Heilbronn sei in dem Strukturfonds des Landes sehr gut positioniert, dieser werde im nächsten Jahr nochmals erhöht. Die eigentliche Botschaft war wohl eher: In Heilbronn hat man früh die Zeichen der Zeit erkannt und umgesetzt.
Schon zuvor hatte Oberbürgermeister Harry Mergel darauf verwiesen, dass Heilbronn "eine hervorragende Bilanz in der Sozialinfrastruktur" habe und gab seiner Stadt - er war früher Lehrer - dafür die Note "eins bis zwei". So eine Note habe er nie im Zeugnis gehabt, scherzte Lucha. Minister kann man also trotzdem werden, und dass sein erster offizieller Termin nach Amtsantritt im Mai 2016 die Einweihung der Plattenwald-Klinik war, passte. So kennt er die Heilbronner Bautätigkeiten, und es war verständlich, dass er SLK-Geschäftsführer Thomas Jendges auch mal eine Arbeitsphase ohne dieselben wünschte. Dies könnte nach dem Ende des zweiten Bauabschnittes eintreten. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant. Bisher sei man sowohl im Kosten- als auch im Zeitrahmen.
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Nach der Finalisierung sollen hier in "angenehmer Atmosphäre", dank modernster Medizintechnik und funktionaler Architektur die Neurologie, Dermatologie, Pathologie, Urologie, Strahlentherapie, Apotheke, Labor und Blutbank arbeiten beziehungsweise untergebracht werden. Hinzu kommen weitere Logistikbereiche für Wartung, Lager, Umkleiden, Archive. Zudem wird es einen neuen Haupteingang mit Cafeteria und Läden geben.
Für die Verbesserung der Parksituation wird ebenfalls gebaut.



