Klinikum Gesundbrunnen Heilbronn

Klinik-Kooperation hat bereits Leben gerettet

Seit vier Monaten ist ein Ärzteteam aus Ludwigsburg am Gesundbrunnen - Seitdem haben die Chirurgen mehr als 100 Patienten operiert

07.08.2017 UPDATE: 08.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden

Privatdozent Thomas Reithmeier, Leitender Oberarzt des Neurochirurgischen Zentrums im Klinikum am Gesundbrunnen (v.li.), und Professor Peter Ruef, Direktor der Kinderklinik, besprechen mit Eliah und seiner Mutter die bevorstehende Entlassung. Foto: privat

Heilbronn. (rnz) Eliah wollte gerade wieder auf die Badeinsel im See klettern, als ein anderer Jugendlicher ins Wasser geschubst wurde. Der fallende Junge erwischte Eliah mit dem Fuß am Kopf. Der Zwölfjährige bekam Kopfschmerzen, begann zu zittern, schaffte es aber noch, selbst an Land zu schwimmen. Die Mitarbeiter der DLRG riefen einen Krankenwagen, es ging ins Klinikum am Gesundbrunnen in Heilbronn.

"Als Eliah bei uns ankam, ging es um Minuten. Durch den Stoß war eine Arterie gerissen, was starke Blutungen verursacht hat. Er musste sofort notoperiert werden", erzählt Privatdozent Thomas Reithmeier, Leitender Oberarzt des Neurochirurgischen Zentrums. Eliahs Mutter, Stephanie Sauer, kann kaum glauben, welch ein Glück im Unglück ihr Sohn hatte: "Wäre der Unfall vor vier Monaten passiert, hätte mein Sohn mit so einer Verletzung noch in ein entfernteres Klinikum verlegt werden müssen. Das hätte er sehr wahrscheinlich nicht überlebt."

Die Kooperation zwischen dem Klinikum Ludwigsburg und den SLK-Kliniken in Heilbronn war lange geplant. Nach dem Umzug in den Neubau nahm ein Ärzte-Team aus Ludwigsburg die Arbeit im Klinikum am Gesundbrunnen auf. Mehr als 100 Patienten haben die Neurochirurgen seitdem operiert - die meisten davon Not-OPs, etwa nach Schlaganfällen oder Unfällen. Dazu kommen Patienten, die ohne Operation in der Heilbronner Neurochirurgie behandelt und überwacht werden. Das Team unter der Leitung von Chefarzt Professor Oliver Sakowitz arbeitet dabei eng mit den Kollegen anderer Fachbereiche zusammen.

"Für uns ist die Zusammenarbeit eine große Erleichterung. Patienten, die neurochirurgisch behandelt werden müssen, müssen nicht mehr verlegt werden", erklärt Professor Christian Opherk, Direktor der Klinik für Neurologie im Klinikum am Gesundbrunnen. "In regelmäßigen Konferenzen tauschen wir uns über schwierigere Fälle aus, und auch sonst können wir nun viele Fragen auf dem kurzen Dienstweg klären." Das gelte auch für die anderen Fachbereiche, etwa die Unfallchirurgie, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder die Kinderheilkunde. "Zudem arbeiten wir eng mit den Kollegen des Tumorzentrums zusammen. Wir haben zum Beispiel bereits gemeinsam gut- und bösartige Hirntumore sowie Metastasen an der Wirbelsäule entfernt", sagt Reithmeier.

Auch mit der Physiotherapie habe sich schnell eine sehr gute Kooperation entwickelt, betont Reithmeier: "Die Behandlung beginnt bereits auf der Station und kann in vielen Fällen ambulant im gleichen Haus fortgeführt werden. Dadurch ist ein enger Kontakt zwischen Ärzten und Therapeuten möglich, die die Therapiekonzepte optimal abstimmen."

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Eliah konnte etwa zweieinhalb Wochen nach seinem schweren Unfall wieder entlassen werden. Die Sommerferien werden für ihn anderes verlaufen als geplant: Reha-Klinik statt Urlaubsreise. Aber er ist sich sicher, dass er bald wieder fit sein wird.

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