Klinikum Gesundbrunnen

Drei neue Parkhäuser für SLK-Kliniken

Parkplatzsituation ist schon lange ein Ärgernis - Parkplätze werden überbaut, deshalb droht zunächst Verschlechterung

06.08.2017 UPDATE: 07.08.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden

Die Parkplätze am Klinikum Gesundbrunnen sollen überbaut werden. Am frühen Abend ist die Situation ziemlich entspannt, am schwierigsten ist es, vormittags einen Stellplatz fürs Auto zu ergattern. Foto: Fritz

Von Brigitte Fritz-Kador

Wer ein Krankenhaus betritt, tut das eher weniger freiwillig und mit guten Gefühlen - es sei denn, es handelt sich beispielsweise um ein "freudiges Ereignis". Die meisten Menschen sind entweder Patienten oder Besucher, stehen unter Anspannung, entweder in Sorge um sich oder einen Angehörigen. Wenn man in dieser Situation schon vor dem Betreten des Krankenhauses Ärger hat, weil man wieder einmal keinen Parkplatz gefunden hat, dann zählt das doppelt - und vermutlich dreifach, wenn man etwa nicht gut zu Fuß ist und einen längeren Anmarsch braucht - und schließlich vierfach, wenn man, weil man keinen regulären Platz gefunden hat, auch noch einen saftigen Strafzettel bekommen hat. Die werden hier besonders häufig verteilt.

Und nun hat sich die Parkplatzsituation am Klinikum Gesundbrunnen in den letzten Monaten noch weiter verschärft, nicht nur wegen der "freudigen Ereignisse", nachdem seit der Einweihung des Neubaus hier jetzt zentral die Geburtshilfe untergebracht ist. Ein Mehr an Patienten kommt unter anderem auch von der Neurologie hinzu. Und die Kinderklinik wird auch erweitert.

Dass jetzt im Gemeinderat von Heilbronn die Weichen für einen Bebauungsplan gestellt wurden, aufgrund dessen das Klinikum am Gesundbrunnen drei weitere Parkhäuser erhalten soll, klingt zunächst gut, wird aber erst in geraumer Zeit Abhilfe schaffen. Die Parkhäuser werden auf den Flächen errichtet, die jetzt schon als ebenfalls gebührenpflichtige Parkplätze eingerichtet sind. Das bedeutet: Vor der Erleichterung kommt erst noch die Verschlechterung - und es stellt sich die Frage, ob man nicht schon längst hätte bedenken müssen, dass bei einem Mehr an Betten auch ein Mehr an Parkplätzen benötigt wird.

Öffentliche Kritik an der Parkplatzsituation gibt es schon lange. Ein heftiger Wortwechsel während der Sitzung verweist darauf. OB Harry Mergel, Aufsichtsratsvorsitzender der SLK-Kliniken, musste sich auch in dieser Eigenschaft von SPD-Stadträtin Marianne Kugler-Wendt anhören, wie es ist, wenn einer Stadträtin und einem Mitglied des SLK-Aufsichtsrates der Kragen platzt. Ihre Forderung: Jetzt sollten sich alle Akteure endlich mal an einen Tisch setzen, damit schnell gebaut werden könne. Mergels Antwort war nicht weniger gereizt: Er wolle nicht darum herumreden, die Situation sei angespannt, aber was glaube man eigentlich, was man bisher gemacht habe? Es seien schon sehr viele Gespräche geführt worden. Kugler-Wendt forderte Behelfsparkmöglichkeiten, beispielsweise an der Saarlandstraße. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass das Gesundbrunnen-Klinikum über den ÖPNV nur per Bus erreichbar ist, in einem Takt, der nicht dicht genug ist. Michael Link (FDP) mahnte dies deutlich an. Hier könnte die Stadt tatsächlich relativ schnell Abhilfe schaffen.

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Die Parkhäuser werden ca. 15 Meter hoch werden, jeweils 500 Plätze umfassen. Der Zugewinn an Plätzen liegt aber nur bei 1200, weil sie ja auf den bisherigen, ca. drei Hektar umfassenden Stellflächen entstehen, für die jetzt schon Gebühren erhoben werden. Betreiber der Parkanlagen sind die Stadtwerke Heilbronn. Dass für die Neubauten auch alter Baumbestand verschwindet, ist wohl ein "Kollateralschaden". Die Grundstücke gehören, abgesehen von dreien in Privatbesitz, der Stadt Heilbronn oder den SLK-Kliniken. Diese sollen auch - so der augenblickliche Stand - für die Baukosten aufkommen.

Bis zum ersten Spatenstich wird man noch viel Geduld brauchen: Erst einmal müssen die Planunterlagen im Rahmen der Bürgerbeteiligung ausgelegt, Gutachten erstellt und die Eigentumsverhältnisse geklärt werden - und in diesem Zusammenhang die Finanzierung. Dazu heißt es in den Sitzungsunterlagen bisher nur kryptisch: "Durch den Erwerb von Teilflächen entstehen der Stadt Heilbronn Ausgaben und Einnahmen. Die Übernahme der Kosten für Gutachten wird in einem städtebaulichen Vertrag geregelt. Die Höhe der Kosten für Grunderwerb und Gutachten müssen im weiteren Verfahren noch ermittelt werden." Die Baukosten aber auch noch.

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