Heilbronn

Die Stadt wird Modellkommune für Special Olympics

Projekt soll Inklusion durch Sport im Verein fördern.

20.02.2022 UPDATE: 21.02.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden
Stadtansicht von Heilbronn. Foto: Armin Guzy

Heilbronn. (rnz) Wenn im kommenden Jahr die "Special Olympics World Games" für Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung ausgetragen werden, wird Heilbronn, wie bereits berichtet, "Host Town" sein und etwa 50 Sportlerinnen und Sportler empfangen, bevor diese weiter zu den Spielen nach Berlin reisen. Zusätzlich zur Ernennung als "Host Town" hat der Verein Special Olympics Deutschland (SOD) Heilbronn zur Modellkommune für das Projekt "LIVE – Lokal Inklusiv Verein(tes) Engagement" ernannt. Dieses ist ein bundesweites Projekt für mehr Inklusion und Teilhabe im Sport und wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

"Durch dieses Projekt wollen wir für und zusammen mit Menschen mit einer Beeinträchtigung dauerhaft mehr Sportangebote schaffen und gleichzeitig ihre Teilhabe- und Mitbestimmungsmöglichkeiten am gesellschaftlichen Leben verbessern", nennt Bürgermeisterin Agnes Christner als Ziele. Zudem will Karin Schüttler, Leiterin des Schul-, Kultur- und Sportamts, mit dem Projekt Sportvereinen dabei helfen, Berührungsängste abzubauen und Kenntnisse im Umgang mit Menschen mit Behinderung zu sammeln, um selbst inklusive Sportangebote zu machen oder auszubauen. Die Inklusionsbeauftragte Irina Richter wünscht sich, dass im Zuge der Projektteilnahme inklusiver Sport in Heilbronn sichtbar wird und Netzwerke entstehen, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen.

Dazu wollen das Schul-, Kultur- und Sportamt und die Inklusionsbeauftragte den Runden Tisch zum Thema Inklusion im Sport wiederbeleben und fest installieren. Zur Teilnahme eingeladen werden sollen vor allem Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen und von Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie Expertinnen und Experten in eigener Sache. Insbesondere sollen im Rahmen von "LIVE" Trainerinnen und Trainer geschult werden, um Sportangebote inklusiver gestalten zu können. Die Besonderheit an dem Projekt ist, dass Menschen mit einer kognitiven Einschränkung zu Teilhabe-Beratenden ausgebildet werden, um die Vereine mit ihrer Expertise zu unterstützen. Darüber hinaus sind während der Projektlaufzeit bis Ende 2023 ein Fachtag zum Thema "inklusiver Sport" mit Vorträgen und Mitmachangeboten sowie ein Sportfest geplant.

Bereits heute arbeitet die Stadt Heilbronn an einer stetigen Verbesserung der Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderung. Dazu gehören etwa die Einberufung des Inklusionsbeirats, die barrierefreie Ausrichtung von Veranstaltungen sowie der Abbau von baulichen Barrieren. "Nur im Sportbereich gibt es bislang kaum spezifische Angebote, dabei bietet ausgerechnet der Sport viel Raum für ein inklusives Miteinander", räumen Richter und Schüttler selbstkritisch ein und wollen dies durch die Teilnahme Heilbronns am Projekt "LIVE", aber auch bei der aktuellen Fortschreibung der Sportentwicklungsplanung, nun ändern.

Zusammen mit Heilbronn gibt es insgesamt 30 "LIVE"-Modellkommunen. In Baden-Württemberg gehören neben Heilbronn Freiburg, Karlsruhe und der Rems-Murr-Kreis dazu.

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