Bundesgartenschau 2019

Mit dem Express zur Buga, aber auf der Straße

Runder Tisch erarbeitete Lösung für die Erreichbarkeit der Gartenschau - Bahnstreckenarbeiten werden nicht verschoben

09.10.2017 UPDATE: 14.10.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden

Umfangreiche Streckensperrungen wegen Bauarbeiten werden 2019 dafür sorgen, dass Heilbronn aus drei Himmelsrichtungen nur schwer oder gar nicht mit dem Zug erreichbar ist. Mit Expressbussen soll jetzt gegengesteuert werden. Foto: Guzy

Von Brigitte Fritz-Kador

Es kommt Bewegung in das Problem der Erreichbarkeit Heilbronns während der Bundesgartenschau 2019. Wie mehrfach berichtet, plant die Bahn ausgerechnet in dieser Zeit umfangreiche Streckensperrungen wegen Bauarbeiten, die Heilbronn aus drei Himmelsrichtung mit Zügen schwer oder gar nicht erreichbar machen - ein Umstand, der den Buga-Machern in Heilbronn erst sehr spät auffiel und danach hektische Betriebsamkeit bei der Verwaltungsspitze wie auch in der Politik auslöste - und ebenfalls Verärgerung, weil die verschiedenen Ansprechpartner der Bahn sich mit einer Antwort Zeit ließen, wenn sie denn überhaupt reagierten.

Hintergrund

Die Maßnahmen

Die Totalsperrung zwischen Neckargemünd und Meckesheim wurde in die Pfingstferien (10. bis 23. Juni 2019) verschoben. Die Totalsperrung zwischen Neckargemünd und Eberbach wird vor die Bundesgartenschau vorgezogen werden,

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Die Maßnahmen

Die Totalsperrung zwischen Neckargemünd und Meckesheim wurde in die Pfingstferien (10. bis 23. Juni 2019) verschoben. Die Totalsperrung zwischen Neckargemünd und Eberbach wird vor die Bundesgartenschau vorgezogen werden, so dass Fernreisende nicht betroffen sein werden.

Die Baustelle von Heidelberg-Altstadt bis Neckargemünd kann zeitlich nicht verlegt werden. Wegen des starken Schülerverkehrs müssen die Bauarbeiten zwingend in den Osterferien stattfinden, so dass die Bundesgartenschau hier nur in den Anfangstagen betroffen ist.

Bei der Anbindung an Würzburg und der Erneuerung des Tunnel Wittighausen ist eine Verschiebung nicht möglich, allerdings wird von bayrischer Seite bis Kirchheim und nicht, wie bisher, nur bis Geroldshausen gefahren werden. Damit wird die Strecke für den Schienenersatzverkehr kürzer. (bfk)

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Bei einem Treffen von Vertretern des Landes-Verkehrsministeriums, der Deutschen Bahn, der Region und der Stadt Heilbronn sowie der Bayrischen Eisenbahngesellschaft in Stuttgart wurde nun ein Kompromiss gefunden, mit dem man sich in Heilbronn wird zufriedengeben müssen. Zuletzt musste man auch hier einsehen, dass das Verlangen an die Bahn nach einem Verschieben der Bauarbeiten nicht durchsetzbar war. Und das bedeutet: Man wird auf das nun erstmals vorgelegte Angebot der Bahn eingehen, Expressbusse von Heidelberg und Würzburg (also den ICE-Haltestellen) nach Heilbronn einzusetzen.

Unter Leitung des Amtschefs im Verkehrsministeriums, Professor Uwe Lahl, trugen alle Beteiligten ihre Argumente und Sachzwänge vor. Lahl sagte dazu: "Der Dialog verlief sehr ergebnisorientiert, die Erreichbarkeit der Buga sowie Infrastrukturverbesserungen konnten in einem Gesamtkonzept gesichert werden." Auch der DB-Bevollmächtige für Baden-Württemberg, Sven Hantel, ist überzeugt, dass "durch eine deutliche Optimierung der Streckensperrungen die Auswirkungen für alle Beteiligten nochmals reduziert wurden."

In Heilbronn hatte es zuvor noch geheißen, Schienenersatzverkehr (also der Einsatz von Bussen) sei Gift für die Bundesgartenschau. Entsprechend verhalten fiel, wie bereits berichtet, die Reaktion von OB Mergel aus: "Wir sind zwar nicht begeistert, aber doch grundsätzlich zufrieden."

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Das Verkehrsministerium wird nun also für überregionale Gäste während der Bundesgartenschau und der Bahn-Baumaßnahmen Expressbusse einsetzen, die speziell auf Fernverkehrsanschlüsse in Mannheim und Würzburg ausgelegten werden und direkt zum Gelände der Buga hin und auch von dort auch wieder abfahren. Das Angebot kann abhängig von der Nachfrage in einzelnen Fahrten erweitert werden.

Alle Beteiligten hätten diesem Konzept zugestimmt, heißt es aus dem Ministerium. Ironie des Schicksals: Die Streichung der spektakulären Brücke, die ursprünglich Bahnhof und Buga-Gelände hätte verbinden sollen, erhält damit noch eine nachträgliche Rechtfertigung; und: Die Busse werden Heilbronn teilweise deutlich schneller erreichen als die Bahn.

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