Hintergrund Pornos

09.10.2019 UPDATE: 09.10.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

Jede Menge Pornoseiten gibt es in den Tiefen des Internets. Dabei hat sich das Web zur Quelle Nummer 1 für "Schmuddelfilme" gemausert. Vorbei sind die Tage, an denen VHS-Kassetten und Hefte in zwielichtigen, gekachelten Hinterhofgeschäften oder an der Autobahntanke gekauft werden mussten. Durch die Internetrevolution sind Pornos für jeden immer und überall frei zu bekommen. Was bedeutet das? Hier sind sechs Fakten über Pornos:

1 Pornos sind beliebt: Beliebter als Netflix, Twitter, web.de oder Amazon. Laut "SimilarWeb", einer Analyseseite für Internetseiten, stand eine Pornoseite im August vor all diesen genannten Webseiten auf Platz 10, eine weitere folgte direkt einen Platz dahinter. Nur Google, Youtube, Facebook, Ebay, Wikipedia und Instagram werden öfter geklickt. Weitere Seiten mit pornografischen Inhalten folgen auf Platz 20, 25 und 39. Damit sind insgesamt fünf Seiten mit solchen Inhalten unter den Top 50 der meistbesuchten Homepages in Deutschland.

2 Ein Drittel des Internets besteht aus Pornos: Laut einer Infografik der Seite paintbottle.com haben 30 Prozent aller Daten, die im Internet transferiert werden, pornografischen Inhalt. Kein Wunder, schauen laut der Seite 70 Prozent aller Männer und immerhin 30 Prozent aller Frauen Pornos. Dabei ist die durchschnittliche Verweildauer auf einer Pornoseite rund zwölf Minuten und der durchschnittliche Besucher kommt etwa siebeneinhalb Mal pro Monat. Geschätzt haben alle Pornoseiten im Internet satte 450 Millionen "unique Visitors", also unterschiedliche Nutzer, im Monat. Zum Vergleich: Twitter kommt auf "nur" 160 Millionen. Oder wie Dr. Simon Lajeunesse von der Universität Montreal sagt: "Wir haben Männer in den 20ern gesucht, die noch nie Pornografie konsumiert haben. Wir haben keinen gefunden."

3 Pornos sind international: Die sechs meistgeklickten Pornoseiten bieten jeweils mehrere verschiedene Sprachversionen an, darunter nicht nur Deutsch, Englisch oder Französisch, sondern auch Russisch, Tschechisch, Polnisch oder Japanisch und Chinesisch. Selbstverständlich können auch Gelüste auf andere Nationalitäten gestillt werden: In den Kategorien einer Seite können die verschiedensten Länder ausgewählt werden, darunter Albanien, Estland oder Kambodscha.

4 Pornos sind vielfältig: Apropos Kategorien. Wohl jeder Geschmack, jeder Fetisch wird im Internet bedient; selbst die "Mainstream"-Pornoseiten bieten eine Hülle und Fülle an verschiedenen Kategorien an. Jedem Tierchen sein Pläsierchen – ob "Militär", "Halloween", "Elastan", "Ghetto", "Väter" oder "Weihnachten". Übrigens: Eine Seite bietet sogar eine Version seiner Seite für Sehbehinderte an.

5 Die Industrie ist modern: Sie ist bei Techniktrends vorne mit dabei: Gibt es ein neues Medium, springt die Pornoindustrie meistens sofort auf den Zug auf. Das war bei DVD und Blu-Ray so und setzte sich mit Streaming fort. Anders als die Musikbranche, hat es die Pornobranche geschafft, das Internet für sich zu nutzen. Auch in den Bereichen 4K-Filme und vor allem Virtual Reality sind Pornos ganz vorne zu finden.

6 Gesellschaftliche Ereignisse spiegeln sich wider: Als im März nach Ermittlungen des FBI herauskommt, dass zahlreiche Eltern Bestechungsgelder gezahlt haben sollen, um ihren Kindern den Besuch einer Elite-Uni zu ermöglichen, fällt auch der Name der US-amerikanischen Schauspielerin Lori Loughlin. Sofort schnellen laut einer Pressemitteilung einer Pornoseite die Suchanfragen für die Loughlins in die Höhe: um satte 6335 Prozent. Am Nationalfeiertag der USA, dem 4. Juli, besuchten 20 Prozent weniger Amerikaner die Seite, als es auf den Abend und somit auf die Feierlichkeiten und Feuerwerke zuging.