Hintergrund Peter Ruzicka

08.02.2019 UPDATE: 08.02.2019 06:00 Uhr 1 Minute

Peter Ruzicka wurde 1948 in Düsseldorf geboren. An eine instrumentale und theoretische Ausbildung am Hamburger Konservatorium schlossen sich Kompositionsstudien bei Hans Werner Henze und Hans Otte an. Er studierte auch Rechts- und Musikwissenschaften und promovierte über das "ewige Urheberpersönlichkeitsrecht". Für seine Kompositionen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Ruzickas Musiktheater "Celan" entstand 1998 und war ein Auftragswerk der Sächsischen Staatsoper Dresden. "Hölderlin" wurde 2008 an der Staatsoper Unter den Linden Berlin uraufgeführt. Die Uraufführung seiner Oper "Benjamin" erfolgte 2018 an der Hamburgischen Staatsoper. Ruzicka ist Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Freien Akademie der Künste Hamburg. 2001 bis 2006 war Ruzicka Intendant der Salzburger Festspiele. Auch als Dirigent ist Peter Ruzicka tätig.

Walter Benjamin (1892-1940) war ein deutscher Philosoph, Kulturkritiker und Übersetzer der Werke von Balzac, Baudelaire und Proust. Aufgrund seiner engen Freundschaft zu Theodor W. Adorno wird er zum assoziierten Wirkungskreis der Frankfurter Schule gerechnet. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zwang ihn im September 1933 nach Paris ins Exil, wo er Hannah Arendt begegnete. Hier arbeitete Benjamin vor allem an seinem Fragment gebliebenen "Passagen-Werk". Außerdem verfasste er hier seinen heute berühmtesten Aufsatz "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit". 1939 wurde er für drei Monate im Lager Vernuche bei Nevers interniert. Über Lourdes flüchtete er nach Marseille, bevor er im September 1940 mithilfe von Lisa Fittko nach Spanien wollte, um von dort in die USA zu gelangen. Im spanischen Grenzort Portbou, wo er trotz erfolgter Grenzüberschreitung die Auslieferung an die Deutschen noch immer befürchtete, nahm er sich in der Nacht vom 26. auf den 27. September 1940 das Leben. (MR)