Hintergrund Ochsenkopf Pläne Grüne

12.07.2019 UPDATE: 12.07.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

Kritik an Plänen der Grünen

Die Pläne der Grünen stoßen in den betroffenen Stadtteilen auf wenig Gegenliebe: Die Stadtteilvereinsvorsitzenden von Kirchheim, Jörn Fuchs, und vom Pfaffengrund, Heinz Schmitt, wehren sich gegen die Verlagerung des Betriebshofs auf das Gelände des Recyclinghofs und verweisen auf den fehlenden Gleisanschluss.

Beide stellen sich die Frage: Wo sollen die Schienen entlang geführt werden, um den Betriebshof an das bestehende Netz anzuschließen? Die Kirchheimer favorisieren für eine Erschließung von Patrick Henry Village (PHV) eine Trassenführung durch Kirchheim. Fuchs erklärt: "Einfach die Straßenbahn entlang der Speyerer Straße zum Airfield oder Recyclinghof zu verlegen, funktioniert nicht, weil dabei mehrere Biotope mit - tatsächlich - geschützten Pflanzen- und Tierarten und bewirtschaftete Flächen in Anspruch genommen werden müssten." Zudem dient das Gelände direkt neben dem Recyclinghof als ökologische Ausgleichsflächen. "Allein für die Erschließung brauchen wir so viel Platz wie am Großen Ochsenkopf für den Betriebshof", hat er ausgerechnet.

Fuchs und Schmitt ärgern sich aber auch darüber, dass das Areal an der Speyerer Straße für etwas genutzt werden soll, das man an anderswo in der Stadt nicht haben will: "Wir sind nicht der Lückenbüßer für die Stadt", sagt Schmitt. "Mich ärgert, dass man in Handschuhsheim nicht einmal darüber nachdenken darf, eine Wiese für einen "Park & Ride"-Parkplatz zu schottern, um die Handschuhsheimer vom Verkehr zu entlasten. Aber hier kann man einfach alles hinschmeißen. Das ist eine Missachtung der Kirchheimer", so Fuchs.

Er ist sicher: "Kein Landwirt wird für die Straßenbahn freiwillig Flächen abgeben." Schmitt erinnert in diesem Zusammenhang an den Bau des Pfaffengrunder Friedhofs, bei dem bis zu 15 Jahre Überzeugungsarbeit zu leisten waren, bevor die Bauern Flächen verkauft haben. "Die Grünen gehen über die Interessen der Landwirtschaft einfach hinweg", ärgert sich Fuchs. Sollten die Gleise von der Bahnstadt quer durch das Feld geführt werden, "wird damit die Lebensgrundlage der Bauern zerstört", so Schmitt.