Hintergrund - Noch mehr Rad-Express-Spuren?

12.02.2021 UPDATE: 12.02.2021 00:16 Uhr 59 Sekunden

Noch mehr Rad-Express-Spuren?

Auf einem Teil der Kurfürsten-Anlage gibt es bereits eine, nun soll als nächstes die Friedrich-Ebert-Anlage dran sein: Auf Antrag der Grünen will die Stadtverwaltung auch dort – westwärts auf dem Abschnitt von der Schießtorstraße bis zum Adenauerplatz – eine Expressspur für Radfahrer einrichten.

Der Gemeinderat hätte das am Mittwochabend diskutieren können, nur beantragten die Grünen eine Rückverweisung der Verwaltungsvorlage in den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität. Denn die Vorlage der Stadt behandelte nur die Machbarkeit einer Expressspur in der Friedrich-Ebert-Anlage. Die Grünen-Fraktion wollte aber, dass mehrere Möglichkeiten für solche Spuren erarbeitet werden.

Tatsächlich wurde der Tagesordnungspunkt in den nächsten Verkehrsausschuss am 24. Februar verwiesen. Das hielt die Stadträte aber am Mittwochabend nicht vom Diskutieren ab.

Alexander Föhr (CDU) machte etwa deutlich, dass er von solch "massiven Eingriffen in den Verkehr" nicht viel hält. "Die Effektivität dieser Maßnahmen sind durch nichts belegt außer Ideologie", befand Föhr. Er jedenfalls sei ein Mensch, der gerne auf Basis von Daten und Fakten über solche Projekte entscheide und nicht, wie es in der Vorlage der Verwaltung heißt, um auf "auf die tatsächliche Bedeutung des Radverkehrs in Heidelberg zu reagieren".

Das sah auch Larissa Winter-Horn (Die Heidelberger) so. Es sei jedenfalls längst belegt, dass auf der Friedrich-Ebert-Anlage nur wenige Radfahrer unterwegs seien. Diese nutzten vielmehr die Parallelstraßen, um ihre Wege zurückzulegen. Auch Anwohner und Gewerbetreibende hätten Bedenken, dort eine Rad-Spur einzurichten. Überhaupt: "Die 30.000 Euro, die dafür vorgesehen sind, können sinnvoller investiert werden", so Winter-Horn. (ani)