Hintergrund - Der Schwarze Adler

25.01.2021 UPDATE: 25.01.2021 06:00 Uhr 51 Sekunden

> Der Schwarze Adler verdankt seine Existenz der Landstraße von Heidelberg nach Weinheim. 1767 begann die Kurpfälzer Regierung mit deren Bau in Schriesheim, zu dieser Zeit entstand auch die Wirtschaft "Zur Pfalz". Bald wurde auch die gegenüberliegende Straßenseite besiedelt. Um 1820 wird erstmals ein Haus erwähnt, wo der spätere "Adler" entstehen sollte. Seinen Namen erhielt es von dem seit 1684 bestehenden "Schwarzen Adler" in der Leutershäuser Straße 2; der neue Besitzer Karl Müller übertrug dessen Schildrecht auf seine neue Wirtschaft.

1895 erfolgte der Neubau – dabei handelt es sich um den niedrigeren Teil des späteren Baukomplexes. Der höhere Gebäudeteil mit der Turnhalle im Erdgeschoss und einem Saal obendrüber entstand 1925 unter dem Wirt Wilhelm Schuhmann, der 1923 das Gebäude gekauft hatte; es beherbergte Schriesheims erste Tankstelle. Über diese Zeit berichtete Schuhmanns Enkelin Friedhild Näher-Rensland im letzten Jahrbuch. Weil Schuhmann NSDAP-Mitglied war, wurde er 1945 für fast zwei Jahre interniert, deswegen wurde der Saal an den Krawattenfabrikanten Edmund Feller und die Hemdenfirma Becker vermietet. Zudem waren hier viele Flüchtlinge untergebracht. Dann begannen Jahre des Niedergangs. Mit dem Verkauf an Wilhelm Grüber 1965 etablierte sich hier ein Gutsweinausschank, unter dessen Sohn Matthias erfolgte der Ausbau zum Hotel.

2007 gab Matthias Grüber wegen seines fortgeschrittenen Alters den Betrieb von Gaststätte und Hotel auf. Für die Immobilie gab es wechselnde Investoren und etliche Umbauplanungen, die aber alle nicht verwirklicht wurden. hö