Wahlhelfer erhalten 100 Euro
Gemeinderat stockt Entschädigung auf - 18 FSJ-Kräfte für Kindergärten - 244.000 für weitere barrierefreie Bushaltestellen
St. Leon-Rot. (seb) Für die Landtagswahl im März und die Bundestagswahl im September hat St. Leon-Rots Gemeinderat in der jüngsten Sitzung die Entschädigung für ehrenamtliche Wahlhelfer angehoben. Statt bisher 70 sollen es jetzt 100 Euro sein.
Diesmal, da war man sich einig, werden die Wahlhelferinnen und -helfer nämlich besonders gefordert sein, gilt es doch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, besondere Hygienemaßnahmen zu beachten. Daher hielt Udo Back (CDU) die von der Verwaltung ursprünglich vorgeschlagenen 80 Euro Entschädigung für "etwas mager" und beantragte die Erhöhung auf 100 Euro. Bei elf Mal Ja, sechs Mal Nein und sechs Enthaltungen wurde dem stattgegeben.
Die Wahlvorsteher und deren Stellvertreter werden zudem geschult, um in Sachen Abstands- und Maskenpflicht oder Desinfektionsmaßnahmen auf dem Laufenden zu sein. Dafür erhalten sie zusätzlich 20 Euro Entschädigung. Bedienstete der Gemeinde können wählen, ob sie während der Arbeitszeit geschult werden oder die Entschädigung erhalten. Das wurde bei einer Nein-Stimme beschlossen.
Die Wahlen können coronabedingt nicht in den gewohnten Räumen in Kastanienschule Rot und altem Trakt der Mönchsbergschule St. Leon stattfinden. Deshalb wurden die Wahlräume, um mehr Platz zu bieten, auf verschiedene Gebäude von Parkring- und Mönchsbergschule verteilt, Näheres auch zu dem – unveränderten – Zuschnitt der Wahlbezirke finden Sie hier.
Der Rat stimmte auch einhellig zu, dass die katholische Seelsorgeeinheit als Trägerin von Kinderbetreuungseinrichtungen die Zahl der Kräfte, die sie im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) unterstützen, auf 18 erhöht wird. Die FSJler stellen laut Verwaltung "eine wesentliche Entlastung" und einen "erfolgreichen Weg zur Personalgewinnung" dar. Bisher waren insgesamt zehn FSJ-Kräfte für sechs Kindertagesstätten vorgesehen, damit kam es aber offenbar zu Problemen, personelle Engpässe zeitnah zu kompensieren.
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18 soll aber auch die Obergrenze sein, wie Bürgermeister Eger die Haltung der Kirchengemeinde wiedergab, schließlich sei mit Begleitung und Betreuung von FSJlern auch ein gewisser Aufwand verbunden. Eine FSJ-Kraft weist laut Verwaltung Arbeitgeberkosten von rund 8500 Euro im Jahr auf.
Für den barrierefreien Ausbau von weiteren Bushaltestellen wurde der Auftrag für rund 244.000 Euro an die günstigste Bieterfirma vergeben. Das ist erheblich günstiger als vorab berechnet: Das liegt laut Bauamtsleiter Werner Kleiber unter anderem daran, dass man an einer Haltestelle kurzfristig umplanen musste, die Firma ist der Verwaltung bekannt, "das Leistungsverzeichnis stimmt".
Wie auch andere Gemeinden nimmt St. Leon-Rot an der Bündelausschreibung für Erdgas des Gemeindetags teil. Die Kooperation bewirkt eine größere Abnahmemenge und damit attraktivere Preise. Lieferbeginn ist Anfang 2022. Um eine gewisse Preisstabilität zu erreichen und nicht binnen Kurzem wieder neu ausschreiben zu müssen, wurde die Vertragslaufzeit auf drei Jahre verlängert. Künftig soll die Bündelausschreibung über einen – jederzeit kündbaren – Dauerauftrag an die Servicegesellschaft des Gemeindetags vergeben werden, das kostet 350 Euro im Jahr, was die Gemeindeverwaltung als "äußerst wirtschaftlich" bezeichnet.
Norbert Knopf (Grüne) wollte mehr über den auf zehn Prozent festgelegten Anteil Biogas wissen: ob dafür Abfälle aus Land- und Forstwirtschaft "oder etwa frischer Mais" verwendet würden. Er bat dringend um "Reststoff-Biogas". Bürgermeister Eger sicherte zu, das einzubringen, wusste aber nicht, ob es möglich ist.