"Määääher" im Dienst der Autobahngesellschaft
34 Merinoschafe beweiden insgesamt fünf Regenrückhaltebecken
Sinsheim-Steinsfurt. (end) Määääh - genüsslich mampft Luise die frischen Kräuter und freut sich über das vielfältige kulinarische Angebot aus Schafgarbe, Klee und Luzerne. Schaf Luise gehört zur neuen Truppe, die aktuell die "ViA6West" verstärkt. Denn 34 Merinoschafe sind jetzt in Diensten jener Arbeitsgemeinschaft, die seit 2017 die Autobahn A6 zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz betreibt.
Diese ist auch für die gefahrlose Nutzbarkeit der Strecke verantwortlich, und dazu gehört auch die Grünpflege, für die sich die Autobahnexperten dieses ausgefallene Projekt einfallen lassen haben.
Eingesetzt werden die zotteligen Gesellen zum Mäh-Einsatz bei den Regenrückhaltebecken entlang der 47 Kilometer langen Strecke. Diese Becken sind eingezäunt und eignen sich daher in idealer Weise für die natürliche Beweidung, wie Betriebsleiter Tobias Kuper erklärt. Denn bislang mussten die Bereiche der Regenrückhaltungen teils sehr aufwendig von Menschenhand gepflegt werden. "Wir wollen mit diesem Vorstoß auch einen Beitrag zum Landschaftsschutz leisten", so Kupfer weiter.
Zwei Schäfer aus dem Kraichgau waren für dieses Experiment gleich Feuer und Flamme und haben die umweltfreundlichen Mäher der "ViA6West" ausgeliehen. In insgesamt fünf Rückhaltebecken entlang der Autobahn A6 zwischen Sinsheim und Heilbronn grasen die Schafe und entlasten somit auch deutlich die Straßenwärter.
Denn durch ihre hohe Geländegängigkeit ersparen sie den angestellten Mitarbeitern der "ViA6West" auch so manchen Schweißtropfen. Ganz zu schweigen vom technischen Aufwand, wie Betriebsleiter Kupfer weiter erklärt.
Auch interessant
Statt Hochgrasmäher und benzinbetriebener Motorsense geht’s durch die Merinoschafe weitaus ruhiger zu - außer dem bekannten "Määääh" hört man nur ein genüssliches Schmatzen. Täglich schauen auch die beiden Schäfer nach ihren Schützlingen. "Wir achten natürlich darauf, dass es den Tieren gut geht", erklärt beispielsweise Schäfermeister Christian Amend.
Und wenn der letzte Grashalm von den wolligen Gesellen verputzt ist, ziehen die Schafe in rund zwei Wochen weiter zu den nächsten Rückhaltebecken. Allerdings nicht per Huf, sondern mit dem speziellen Transporter. Der bringt die vierbeinigen Mäher schneller zu den neuen Einsatzorten. Sollte sich das Experiment bewähren, soll der Einsatz der vierbeinigen Mäher in Diensten der Autobahnbetreiber gegebenenfalls ausgebaut werden.