Sprachen vor Ort über die Situation der Bahnlinie bei Meckesheim (v.l.): Jens-Jochen Roth, Alex Riedinger, Markus Kempf, Jürgen Hess, Hermino Katzenstein, Bürgermeister Maik Brandt und Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Landesverkehrsministerium. Foto: IAH
Von Inge Hanselmann
Meckesheim. "Dann machen wir doch den finalen Knoten dran” – zumindest was die angesprochenen Themen im Landesverkehrsministerium betrifft: Das war das Resümee von Ministerialdirektor Uwe Lahl, der zusammen mit dem Grünen-Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein dem Bahnhof in Meckesheim einen Besuch abgestattet hat. Angesprochen wurden dabei die häufigen und langen Schließzeiten der Bahnschranken, die für viel Unmut sorgen.
Zur Lösung des Problems sei in einer Kreuzungs-Vereinbarung mit der Deutschen Bahn bereits festgelegt, eine Unter- oder Überführung zu bauen. Dafür wolle man zwei der schienengleichen Bahnübergänge schließen, berichtete Bürgermeister Maik Brandt. Der Gemeinderat habe sich für eine Straßenunterführung ausgesprochen. Und der Rhein-Neckar-Kreis, der für die betroffene Oberhofstraße zuständig sei, habe grünes Licht für das Vorhaben gegeben. Derzeit würden Planungsvarianten überprüft und eine europaweite Ausschreibung vorbereitet.
Mit einer Fertigstellung werde im Jahr 2030 gerechnet, so die Aussage von Kreisrat Brandt. Lahl überbrachte als positive Botschaft, dass die Förderbedingungen für solche Eisenbahnkreuzungsmaßnahmen derzeit günstig seien: Die Hälfte der Kosten trägt der Bund, ein Drittel die Deutsche Bahn als Netzbetreiberin, der Rest kommt von Land. Das ist der Gemeinde bereits bekannt – und sie weiß auch, dass sie die wichtige Verkehrsanbindung für Fußgänger und Radfahrer aus eigenen Haushaltsmitteln aufbringen muss, fügte der Bürgermeister hinzu.
Katzenstein brachte als weiteres Thema die Beschleunigung der S-Bahn ins Gespräch, die mit ihren Linien S5 und S51 den Meckesheimer Bahnhof anfährt. Das Angebot werde ab dem nächsten Fahrplanwechsel mit mehr Zügen und kürzerer Taktung verbessert, kündigte Lahl an. Auch mehr Qualität bei der Fahrzeug- und Personalausstattung werde angestrebt. "Damit der S-Bahn-Takt seltener aus dem Tritt kommt", wurden mehrere Maßnahmen genannt, die Schwachpunkte im Angebotsplan vermeiden sollen. Eingesetzt dafür haben sich Jürgen Hess von der Bürgerinitiative Verkehrsforum 2000, Markus Kempf von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, Jens-Jochen Roth vom Arbeitskreis Nahverkehr Sinsheim und Alex Riederer, Gemeinderat (Grüne) in Sinsheim. Sie alle waren ebenfalls beim Vor-Ort-Termin anwesend.
Insbesondere wird eine zweigleisige Verbindung in Richtung Sinsheim vorgeschlagen. Diese solle bei der Planung der künftigen Bahnüberführung mitbedacht werden, hieß es. Angeregt wurde eine Auftaktveranstaltung mit allen Beteiligten: "Machen wir die Sache fix", sagte Lahl, "und lassen die Chance nicht verstreichen, die Lebensqualität aller zu verbessern."