SVS-Erweiterung

Der Bürgerinitiative zufolge wurden Varianten "abgebügelt"

Der Streit um den Runden Tisch zur SVS-Erweiterung geht weiter. Die BI-Sprecherin und GAL-Ratsfraktionssprecher beharren auf ihrer Sicht der Dinge.

21.10.2021 UPDATE: 22.10.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Oben Fußball spielen, darunter parken: Eine solche Lösung aus dem österreichischen Krems schlägt die BI auch für Sandhausen vor. Foto: Dyckerhoff & Widmann Gesellschaft mbH/Linz

Sandhausen. (luw) Im Streit um die Ergebnisse des Runden Tischs zur Erweiterung des Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen (SVS) haben Petra Weiß als Sprecherin der Bürgerinitiative "Pro Waldschutz" (BI) und der GAL-Ratsfraktionssprecher Ralf Lauterbach der Darstellung der anderen Gesprächspartner widersprochen. Bekanntlich hatten drei an der Runde teilnehmende Gemeinderäte von CDU, SPD und FDP sowie die Chefs der Vereine SVS, FC Sandhausen und Tennisclub 1970, mit "großer Verwunderung" auf Weiß’ Kritik reagiert, dass die von der BI eingebrachten Varianten für den Bau eines SVS-Sportplatzes bisher nicht als Ergebnisse des Runden Tischs anerkannt werden.

"Eine Planung eines Sportplatzes auf Stelzen oder eine mehrgeschossige Überbauung des Parkplatzes war nicht Gegenstand der Überlegungen des Runden Tisches", heißt es in der Stellungnahme jenes Großteils der Teilnehmer dieser Runde, die seit Januar 2020 insgesamt viermal nicht-öffentlich – und ohne detaillierte Protokollierung – getagt hatte. Ziel war die Suche nach Alternativen zur zunächst geplanten – mit der Rodung von 2,5 Hektar geschütztem Wald verbundenen – Errichtung von zwei SVS-Sportplätzen.

"Ich habe für die BI in der ersten und in der zweiten Sitzung des Runden Tischs unsere Varianten vorgestellt", erklärte BI-Sprecherin Weiß nun gegenüber der RNZ. Die Idee eines Sportplatzes auf Stelzen mit darunter befindlichen Parkplätzen vor dem Walter-Reinhard-Stadion sei aber schnell "abgebügelt" worden. Auch der Vorschlag eines Sportplatzes auf dem Parkplatz des Reinhard-Stadions inklusive eines mehrstöckigen, offenen Parkdecks im Süden des Areals sei kaum ernst genommen worden: "Ich weiß noch, dass es den Zwischenruf gab: ,Wer soll das bezahlen?’", so Weiß.

Auch Ralf Lauterbach (GAL), der die Stellungnahme als einziger am Runden Tisch beteiligter Gemeinderat nicht unterzeichnet hatte, sagte auf Anfrage: "Ich habe eine andere Erinnerung an den Runden Tisch: Der ,aufgeständerte Sportplatz’ war Thema." Die Idee sei aber nicht weiter verfolgt worden, nachdem der damalige Ortsbaumeister Michael Schirok sie als "sehr kostenintensiv" bezeichnet habe, so Lauterbach.

Weiß bereut nach eigener Aussage, nicht stärker auf die Verfolgung der BI-Vorschläge bestanden zu haben – etwa bei der gemeinsamen Abstimmung der Pressemitteilungen, in denen zunächst lediglich von den drei vom SVS eingebrachten Varianten die Rede war: "Im Nachhinein ist man immer schlauer, ich hätte da mehr drauf pochen müssen", sagt die BI-Sprecherin.

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Nach wie vor pocht die BI darauf, dass unter Berücksichtigung der DFL-Statuten und der derzeitigen Belegung vorhandener Fußballfelder nur ein weiterer Sportplatz für den SVS erforderlich sei – die Gemeindeverwaltung und SVS-Präsident Jürgen Machmeier sehen dies anders: Sie sagen, zwei Sportplätze müssten her, um den – jedenfalls noch bei Beginn der Erweiterungsplanungen 2018 unklar formulierten – Forderungen der DFL gerecht zu werden. Was diesen Streitpunkt angeht, sieht Weiß die eigene Seite "unterrepräsentiert". "Ich will nicht jammern und bin sicher kein Opfer", so die BI-Sprecherin, "aber wenn die Naturschutzverbände Nabu und BUND am Runden Tisch zugelassen gewesen wären, hätte hier mehr Ausgeglichenheit bestanden".

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