DFB-Lizenzentscheidung

Der SV Waldhof ist etwas irritiert

Uerdingen hat die Lizenz für die dritte Liga erhalten - Der SV Waldhof reagiert irritiert auf die Entscheidung des DFB

04.06.2018 UPDATE: 05.06.2018 08:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Doch nicht zu früh gefreut: Die Spieler des KFC Uerdingen sind aufgestiegen. Foto: dpa

Frankfurt. (dpa) Der KFC Uerdingen steigt endgültig in die 3. Liga auf. Der Zulassungsbeschwerdeausschuss des Deutschen Fußball-Bundes entschied einstimmig für den ehemaligen DFB-Pokalsieger und erteilt den Krefeldern die Lizenz für die Rückkehr in den Profibereich. "Die Voraussetzungen sind gegeben", erklärte DFB-Vizepräsident Rainer Koch am Montagnachmittag in Frankfurt am Main. Der in den beiden Aufstiegsspielen unterlegene Gegner SV Waldhof Mannheim bleibt damit Regionalligist.

In der vergangenen Woche saß der Schock in Uerdingen noch tief. Denn in den Playoffs gegen den Südwest-Zweiten Mannheim war der Mannschaft von Trainer Stefan Krämer mit 1:0 im Heimspiel und mit dem Sieg im Carl-Benz-Stadion sportlich der Durchmarsch in die Drittklassigkeit gelungen. Nach Ausschreitungen von Waldhof-Fans hatte der DFB die entscheidende zweite Begegnung mit 2:0 für den KFC gewertet.

Doch dann verkündete der DFB die zunächst niederschmetternde Nachricht, dass die geforderte Liquiditätsreserve des KFC Uerdingen möglicherweise erst nach Ablauf der Ausschlussfrist eingegangen sei. Die Nichteinhaltung der Frist hätte nach den Statuten zur Folge, dass die Bedingung nicht erfüllt ist und daher keine Zulassung erteilt werden könne. Zu diesem Zeitpunkt hatte der KFC mit großer Euphorie ("Der KFC ist wieder da") im Krefelder Rathaus längst den zweiten Aufstieg nacheinander gefeiert. Danach wurde es turbulent: Der Verein mit Präsident und Geldgeber Michail Ponomarew kontrollierte noch einmal alles und kam zu der Erkenntnis, alle Unterlagen komplett eingereicht zu haben "und allen Anforderungen rechtzeitig nachgekommen zu sein".

Der KFC Uerdingen vertrat von Beginn an eine klare Meinung. Im Lizenzverfahren habe der Verein "alle Punkte in vollem Umfang erfüllt, zu hundert Prozent transparent und korrekt gearbeitet und finanzielle Garantien in einer Höhe abgegeben, die in dieser Liga in Deutschland einmalig sind". Das Geld sei sogar zwei Mal überwiesen worden.

"Unsere Garantien sind tadellos und finanziell die stärksten in der 3. Liga", hatte Ponomarew wissen lassen. Sollte der KFC nicht aufsteigen können, werde er sein Engagement beenden, hatte der Uerdinger Sponsor angekündigt. 2001 war dem SV Wilhelmshaven wegen eines ähnlichen Formfehlers die Regionalligazulassung verweigert worden: Eine wichtige Fax-Seite war erst zehn Minuten nach Ablauf der Frist in der DFB-Zentrale in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise eingegangen - und auch in diesem Fall zeigte sich der Verband unerbittlich, Wilhelmshaven musste sich damals den Statuten des DFB beugen.

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Der SV Waldhof Mannheim hat irritiert auf die Entscheidung des DFB zugunsten des Aufstiegs des KFC Uerdingen in die 3. Liga reagiert. "Ich sehe das eher schwierig aktuell. Ich werde mit Sicherheit nochmals mit dem DFB sprechen und mir das in einem persönlichen Gespräch erklären lassen", sagte Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp am Montag.

Damit bleiben die Mannheimer, die in den beiden Aufstiegsspielen zur 3. Liga Uerdingen unterlegen waren, Regionalligist. Hätte der DFB dem KFC den Aufstieg verwehrt, wäre Mannheim Nutznießer gewesen. "Für beide Vereine waren die vergangenen Tage eine Extremsituation, für Uerdingen sicher noch mehr als für uns", sagte Kompp. "Wichtig ist, dass man für die Zukunft klarere Verhältnisse schafft und klare Fristen setzt."

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