Walldürn

Spendenaufruf für schwer krebskranke Zoey

Das schwere Schicksal der Mudauer Familie Stache hat das Zapfsäulen-Team bewegt. Die Siebenjährige hat Auffälligkeiten in Lunge und Nieren.

18.08.2021 UPDATE: 19.08.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 49 Sekunden
Zoey Stache ist in ihren jungen Jahren bereits schwer erkrankt. Foto: Bernd Stieglmeier

Walldürn/Mudau. (Sti.) "Menschen aus der Region fühlen mit euch und möchten helfen." Diese Botschaft möchte das Walldürner Zapfsäulen-Team der Familie der siebenjährigen Zoey aus Mudau vermitteln, die schwer krebskrank ist. Traditionell hat das Team für solche guten Zwecke Spenden bei einem Getränkeverkauf im Rahmen des "Nightgroove" gesammelt. Da dieses Fest nun zum zweiten Mal in Folge der Pandemie zum Opfer fällt, das Zapfsäulen-Team aber unbedingt Zoeys Familie finanziell unterstützen möchte, haben die Frauen an der Esso-Station Spieler in der Buchener Straße und bei der Bäckerei von Falko Günter in der Klosterstraße eine Spendenkasse zugunsten der Familie Stache aufgestellt. Dazu lautet der Appell: "Helfen Sie mit, die Familie Stache bei ihrem Bemühen um die Heilung ihrer schwer krebskranken Tochter Zoey mit einer Spende zu unterstützen!"

Gegenüber der RNZ erzählt Zoey ihre Leidensgeschichte: "Alles fing Mitte Juli 2020 damit an, dass ich nachts immer wieder zum Bettnässer wurde und sehr müde und schlapp war." Nach einer ersten Untersuchung diagnostizierte Zoeys Kinderarzt eine Blasenentzündung. Das für zwei Wochen verschriebene Antibiotikum führte zu einer Verbesserung ihres Gesundheitszustands, das Bett machte sie nachts aber nach wie vor nass. Auf einem Ultraschallbild entdeckte der Kinderarzt daraufhin auf Zoeys Niere etwas, das er nicht zuordnen konnte. "Auf seinen Rat hin sollten meine Mama Katrin und Papa Robert sofort mit mir nach Heidelberg in die Kinderklinik fahren", erinnert sich die Siebenjährige.

Nach vielen Untersuchungen in der Kinderklinik stellten die Ärzte dann die Diagnose Nierenkrebs, und zwar bereits in einem "sehr weit fortgeschrittenen" Stadium. "Uns wurde gesagt, dass der Tumor auf meiner Niere jeden Moment platzen könnte und somit hätte ich keine Heilungs-Chance mehr." Zoey hat damals sofort gemerkt, dass ihre Eltern nach dem Arztgespräch völlig niedergeschlagen und am Boden zerstört waren. Sie selbst hatte das volle Ausmaß dieser Botschaft gar nicht richtig verstanden.

"Ich hoffe sehr, dass ich den Krebs besiegen kann"

Es folgten viele weitere Untersuchungen. In einer ersten OP setzten die Ärzte ihr einen Hickmann-Katheder ein, worüber ihr Medikamente zugeführt werden. Gleich darauf folgten viele Chemotherapien. "Mir ging es sehr schlecht und ich musste eine Bluttransfusion bekommen. Nach und nach verlor ich meine schönen roten Haare, und das war so furchtbar für mich." Aus Solidarität hat sich Zoeys Vater ebenfalls seine Haare abrasiert, um der Tochter Mut zu machen. Die Ärzte entschieden sich schließlich dazu, der Siebenjährigen eine Niere, die voller Metastasen und Tumore war, zu entfernen. Die OP dauerte fünf Stunden, erst nach einer Woche durfte die junge Mudauerin das Krankenhaus wieder verlassen. "Die Ärzte meinten, ich sei ein Stehaufmännchen und Wunderkind", sagt Zoey.

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Doch das Glück blieb ihr nicht hold. Denn der Krebs hatte mittlerweile beide Lungen befallen. Es sollten weitere Operationen folgten. "Nach 28 Chemos und zwei Bluttransplantationen bekam ich Lähmungen in beiden Beinen als Nebenwirkungen der vielen Chemos, sodass ich kaum noch laufen konnte", berichtet Zoey.

Ihre dritte OP fand in der Thorax-Klinik in Heidelberg statt. Dabei entfernten die Ärzte aus ihrer rechten Lunge viele große Metastasen. "Sehr schlimm war auch, dass coronabedingt entweder nur Papa oder nur Mama mich besuchen durfte", sagt das Mädchen. Schnellst möglich nach der rechten Lunge sollte die linke Lunge operiert werden. Anfang Januar kam sie dann zum zweiten Mal in die Thorax-Klink Heidelberg. "Ich hatte sehr große Angst vor dieser OP, aber alles verlief sehr gut." Trotzdem war Zoey ab diesem Zeitpunkt sehr niedergeschlagen und verlor ihre Lebensfreude. "Zum Glück habe ich tolle Eltern und eine Schwester, die mir immer wieder Mut zusprachen und mich mental wieder aufbauten."

Ihre Lähmungen in den beiden Beinen verschlechterten sich, so dass die Siebenjährige mittlerweile nur noch mit Orthesen laufen kann. In der Nacht braucht sie Nachtlagerungsorthesen. Nur mit ihrem blauen Rollstuhl ist es ihr möglich, weitere Strecken zu bewältigen. "Gerne würde ich mal wieder in den Zoo gehen oder mit der Familie einen weiteren Ausflug machen, aber in unser Auto passt leider mein Rollstuhl nicht hinein", erklärt Zoey. Die letzte Computertomografie ihrer Lunge hat gezeigt, dass der Krebs noch nicht besiegt ist. Nach weiteren Chemos wurde ihre Behandlung mit Bestrahlungen fortgesetzt. Ende Juni wurde in einer weiteren OP der Hickmann-Katheder entfernt. Nun wird eine Pause bis September sein, danach sollen weitere Untersuchungen folgen. "Ich hoffe sehr, dass ich den Krebs besiegen kann, doch die letzte CT und MRT (Anm. d. Red.: Magnetresonanztomografie) zeigen wieder Auffälligkeiten in beiden Lungen und Nieren."

> Die Familie hat ein Spendenkonto für Zoey eingerichtet: DE81 6746 1424 1566 0044 09

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